Wieder gut gekämpft, wieder verloren

Spiel

AC Germania Artern RV Thalheim

6 - 22

15. Spieltag

28. November 2015, 19:30

Unstruthalle

Bericht

2015-11-29-001

Juan Nguyen kämpfte konzentriert gegen Alexander Hast und steuerte einen der drei Siege auf das Germanenkonto bei.

Bericht: Sebastian Fernschild (TA) / Stephan Knopf

So hätte man schon mehrere Berichterstattungen über die Ringer aus Artern beginnen können. Mit dem Rücken zur Wand stehen sie in der zweiten Bundesliga schon länger, die 6:22-Niederlage zu Hause gegen Thalheim lässt nun nur noch die kühnsten Optimisten auf den Klassenerhalt hoffen.

Noch drei Kämpfe sind zu absolvieren und das rettende Ufer beträgt vier Punkte. Das heißt, zwei der drei letzten Mattenduelle müssen mindestens gewonnen werden und der KFC Leipzig darf seinerseits nicht mehr gewinnen.

Unter Beobachtung vom Bundestagsabgeordneten Steffen-Claudio Lemme sowie Bundestrainer Sven Thiele begann die Mission Klassenerhalt mit einem Feuerwerk. ACG-Youngster Anulak Eisenhardt (57kg/GR) besiegte Routinier Patrik Baumann mit einer starken Leistung 10:4. Der AC ging 2:0 in Führung und die Halle war voll da. So konnte es weitergehen, ging es aber nicht.

Daniel Geist, in der Klasse bis 130kg, hatte gegen den Polen Radoslaw Dublinowski einen schweren Stand. Am Ende verlor er 1:4 und Thalheim glich aus. Alexander Lehmann (61kg/FR) musste sich gegen den EM-Bronzemedaillengewinner von 2012 Ion Raul Donu nach gut drei Minuten auf Schulter geschlagen geben. Thalheim schlich sich auf 6:2 davon.

Im vorletzten Kampf vor der Pause erwischte es Plamen Tashev (98kg/GR) eiskalt, RVT-Neuzugang Alexander Tyschkowski überraschte das bulgarische Kraftpaket mit einem sehenswerten Wurf aus dem Stand und machte damit den Schultersieg perfekt. Weitere vier Punkte gingen an die Gäste. Aufgrund der Ausfälle von Marco Scherf und André Günther rückte Stephan Knopf ins 66kg-Limit auf, gegen Alexander Grebensikov musste er sich in der ersten Runde technisch geschlagen geben. Das Drama nahm seinen Lauf. Zur Halbzeit führten die Gäste bereits 14:2.

„Damit haben wir nicht gerechnet, wir wollten das Ergebnis länger offen halten um vielleicht in der zweiten Hälfte die wichtigen Punkte im Abstiegskampf einfahren zu können.“ erklärte der ACG-Vorsitzende Lothar Finke in der Halbzeitpause.

Eine furiose Aufholjagd sollte es nun geben, doch diese blieb aus. Zunächst versuchte es Markus Knobel (86kg/FR), aber er unterliegt in einem taktisch geprägten Duell seinem Trainingspartner Benjamin Opitz nach vollen sechs Minuten mit 0:3. Das war sehr knapp und hätte durchaus auch in die andere Richtung gehen können.

Eine theoretische Chance auf den Tagessieg bestand noch, doch als Steve Brylla im Limit bis 66kg/FR von dem Polen Dawid Takunow überraschend geschultert wurde war die Niederlage besiegelt. „Über diese Niederlage habe ich mich besonders geärgert, die ersten Punkte waren recht sicher und die Aktion vor der Schulterniederlage ging erneut von mir aus.“ haderte Steve nach dem Kampf mit sich selbst. Der 2:20 Zwischenstand brachte eine gewisse Ernüchterung in der Germanenecke.

Michal Pietrazk (86kg/GR) verlor in einem mitreißenden Kampf gegen WM-Teilnehmer Petr Novak ebenfalls, wenn auch knapp mit 3:6. Die letzten beiden Kämpfe gingen dann aber noch an den AC, was zumindest für die Moral wichtig war.

Als Vorletzter ging Jan Ziska (75kg/GR) auf die Matte und besiegte genau wie im Hinkampf Tobias Löffler sicher nach Punkte. Juan Nguyen (75kg/FR) ließ in gewohnt konzentrierter Art Nationalkader Alexander Hast keine Chance und holte die letzten zwei Punkte des Abends für den ACG.

Drei Kampftage vor Saisonende wird die Luft nun dünner für die Germanen aber unmöglich ist es nicht den Klassenerhalt noch zu schaffen. Das Team von Coach Michael Getschmann wird weiterhin alles geben und versuchen die Klasse zu halten, weiter geht’s nächste Woche beim aktuell siebten WKG Pausa.


Einzelergebnisse

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Bilder

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Eine Antwort zu Wieder gut gekämpft, wieder verloren

  1. ACG sagt:

    Super guter Artikel. Endlich werden die Kämpfe wieder genauer beschrieben und die kämpferischen Highlights stehen im Vordergrund. So müssen sportlichen Berichterstattungen sein. Keine Floskeln, endlose Redewendungen, Metaphern und romanartige Ausschmückungen! Der Sport ist Klasse, das Zusammenspiel unter den Mannschaftsmitgliedern ist herrlich anzusehen.

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