Von der Gründung bis 1918
Der Athletenclub Germania Artern 1900 wurde am 03. November 1900 um 19.00 Uhr von 18 jungen Männern im Gasthaus „Goethehaus“ aus der Taufe gehoben und vereinsmäßig gegründet. Zu den Gründern gehörten der spätere Bürgermeister Karl Hühnerbein, Wilhelm Basler, Hermann Buchholz, Franz Dähne, Karl Ernst, Oskar Freund, Waldemar Kaiser, Karl Kubald, Fritz Michel, Albert Mündke, Otto Patzschke, August Pilz, Otto Pötzsch, Karl Reiber, Friedrich Riech, August Vetter, Otto Vetter und Richard Wicht. Hauptinitiator war Sportfreund Otto Pötzsch, unter dessen Vorstandschaft der Übungsbetrieb im Kronensaal und -garten (jetziger Standort Fachgeschäft Chr. Bauer) durchgeführt wurde.
Im Jahr 1907 hat sich Arterns Germaniaverein unter dem interessanten Athleten-Logo-Motiv ein neues Statut gegeben.
In den ersten Jahren nach der Gründung des Athletenclubs Germania waren Ringen und Gewichtheben allerdings nur einige von vielen Angeboten der Arterner Schwerathletik. Erster Höhepunkt im noch jungen Vereinsleben war das 10jährige Jubiläum im Jahr 1910, das mit einem sportlichen Gauwettstreit und der Vereinsfahnenweihe gebührend gefeiert wurde. Die wertvolle Fahne mit den Vereinsfarben Grün-Gelb sowie das Jubiläumsbild sind bis zum heutigen Tage erhalten geblieben und haben im Vereinsheim einen ehrenvollen Platz erhalten.
Unsere Schwerathleten stellten sich bei der Fahnenweihe im Jahr 1910 zum Gruppenfoto. Rechts neben der Germaniafahne (stehend) erkennen wir den späteren Vereinsvorsitzenden Karl Pillep sen.
Der Verein widmete sich nach den ersten Anfängen insbesondere den in Artern heute noch betriebenen Sportarten Ringen und Gewichtheben. Es wurde recht schnell ein guter Leistungsstand erreicht, der dazu beitrug, dass sich der Mitgliederstand immer mehr vergrößerte und bei Veranstaltungen volle Häuser brachte.
Bis zum Jahr 1914 nahm der Athletenclub an verschiedenen Wettkämpfen, mit zum Teil herausragenden Platzierungen, teil. Dabei gab es u. a. bei den Mitteldeutschen Meisterschaften im Gewichtheben vordere Plätze durch Karl Pillep sen. und August Röder. Ringer-Schwergewichtler Wille Wächter erkämpfte bei der Weltmeisterschaft in Duisburg einen beachtlichen 9. Platz. Weltklasse war der spätere Berufsathlet Otto Möbis, genannt Fred Rollon, der in vielen Ländern der Welt mit seinen artistischen Leistungen Aufsehen erregte.
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges am 1. August 1914 stoppte jedoch jäh die Fortentwicklung des Vereins. Sieben aktive Mitglieder, die zu den Besten des Athletenclubs zählten, kehrten aus dem Völkerringen nicht mehr zurück. Nach Beendigung dieser Völkerschlacht ließen es sich die Zurückgekehrten um den Vorsitzenden Karl Pillep sen. nicht nehmen, den Verein wieder in gewohnte Bahnen zu lenken.