Beitrag: Tim Walther Bilder: Antonia Rothenberger
Der neunte Kampftag der Regionalliga Mitteldeutschland und damit der letzte Kampf der Hinrunde, führte den AC Germania Artern am Samstagabend ins Erzgebirge zum RV Thalheim. Dort wartete eine hochmotivierte Heimmannschaft auf die Germanen, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurde.
Trotz großem Kampfgeist und einigen starken Einzelauftritten mussten sich die Arterner am Ende deutlich mit 21:3 geschlagen geben.
Schon zu Beginn zeigte sich, wie schwer es gegen die Thalheimer werden würde.
Tjark Berg (61 kg, Freistil) hatte gegen den schnellen und technisch starken Routinier Adam Bienkowski keine Chance. Der Thalheimer dominierte von Anfang an und siegte vorzeitig durch technische Überlegenheit.
Im anschließenden Schwergewichtskampf bis 130kg, Greco, zeigte Sebastian Warchol seine ganze Routine. Mit kontrollierter Ringkampfweise, viel Erfahrung und starker Physis, besiegte er Karl Marbach mit 5:2 Punkten. Ein verdienter und starker Sieg des Arterners.
André Günther zeigte gegen den erfahrenen Daniel Franke eine konzentrierte Leistung, konnte dessen dominante Fassart jedoch kaum brechen. Ein eigener Griffversuch von „Günne“ wurde von Franke gekontert, der so die ersten Punkte erzielte. Zwei Passivitätsverwarnungen brachten nachfolgend dem Thalheimer weitere Zähler, sodass sich am Ende „Günne“ 0:4 geschlagen geben.
Im Limit bis 98kg Freistil konnte der AC Germania erneut aufgrund kurzfristiger Absagen keinen Sportler stellen. Somit gingen wieder kampflos 4 Punkte an die Gegner. Hier zugunsten von Cezary Marek Sadowski.
Der letzte Kampf vor der Pause war ein wirklicher Leckerbissen. Malte Guthmann startete stark, führte früh mit 4:0 und überraschte seinen Gegner Oleg Barthel im Limit bis 71 kg Freistil mit offensivem Stil. Doch Bartel blieb ruhig, drehte den Kampf mit geschickten Angriffen und siegte schließlich 9:4. Trotz der Niederlage zeigte Guthmann eine ansprechende Leistung – musste jedoch der harten Trainingswoche am Stützpunkt in Leipzig mit internationalen Top-Leuten in der zweiten Kampfhälfte doch Tribut zollen.
Nach der Pause war es Ondrej Havelka, der dem Thalheimer Routinier Tobias Löffler in einem taktisch klug geführten Kampf über sechs Minuten im Griff hatte. Mit zwei souveränen Passivitätsverwarnungen sicherte sich Havelka verdient den 2:0-Erfolg und damit einen wichtigen Mannschaftszähler. Dabei war Ondrej noch leicht angeschlagen durch einen Infekt. Ansonsten wäre in diesem Duell sicherlich noch mehr drin gewesen.
Für eine echten Aufreger sorgte der folgende Kampf in der Gewichtsklasse bis 75 kg Greco. Michal Tomaszewski auf Arterner Seite und Finn Kühn für Thalheim begannen fulminant. Beide Kämpfer schenkten sich keinen Zentimeter auf dem Mattenquadrat. Eine umstrittene Passivitätsverwarnung nutze Kühne für einen Wurf. Zur Überraschung der Arterner Trainerecke wurden die Verteidigungsversuche von Tomaszewski als Beinarbeit gewertet wurde. Gleiches galt für die Verteidigung einer Rolle in Kampfhälfte zwei. Laut den neuen Regularien wird dann aber der Sportler nach zwei Verwarnungen für Beinarbeit mit der Disqualifikation bestraft. Damit fand der Kampf zwischen Tomaszewski und Kühne ein sehr unglückliches Ende.
Bis 80 kg Freistil begann Dmytro Shkromada aktiv und ging früh in Führung. Doch Leon Kolbe kam mit zunehmender Kampfdauer besser ins Geschehen und setzte seinerseits technisch saubere Angriffe zum 6:2-Sieg. Auch „Dima“ merkte man in der zweiten Runde an, dass ihm ebenso die intensive Trainingswoche in Leipzig noch in den Beinen steckte.
Im vorletzten Kampf (75kg, Freistil) trafen zwei Nationalmannschaftskollegen aufeinander. Fabian Niedzwiedzki für Artern wollte Revanche an Mateusz Przemys Luszczynski aus Thalheim für die Niederlage bei der polnischen Meisterschaft nehmen. Der Kampf entwickelte sich zum offenen Schlagabtausch. Fabian setzte eigene Akzente und suchte den aktiven Angriff, doch Mateusz konterte präzise und setzte seinerseits Gegenangriffen an. Bis zur letzten Sekunde griffen beide Ringer an. Das bessere Ende hatte aber der Thalheimer.
Im letzten Kampf bis 80kg Greco, lieferten sich Marcus Winter und Florian Otto ein ausgeglichenes Duell. Marcus konnte, im Gegensatz zu Otto, die angeordnete Bodenlage nicht für sich nutzen. Durch ein beherztes Auftreten in der zweiten kampfhälfte kam er folgend auf ein 3:3 heran. Am Ende zählte die höhere Wertung für den Thalheimer, der den Kampf damit für sich entscheid und den Schlusspunkt des Kampfabends setzte.
Trotz der klaren 3:21-Niederlage zeigten die Ringer des AC Germania Artern eine kämpferisch geschlossene Mannschaftsleistung. Mehrere Kämpfe waren hart umkämpft, kleine Fehler entschieden oft über Sieg oder Niederlage. Damit fand auch die Hinrunde der Regionalliga Saison 2025 ihren Abschluss. Der ACG verweilt bis zum Rückrundenstart kommende Woche auf dem 6. Tabellenplatz.
Dann geht es für die Germanen zum Staffelfavoriten nach Werdau. Bereits im Hinspiel mussten wir uns geschlagen geben. Auch der Rückkampf wird eine große Herausforderung werden. Die Gastgeber treten mit einer stark besetzten Mannschaft an, die neben nationalen und internationalen Top-Ringern sogar Spitzenathleten aus Japan umfasst. Für alle interessierten Fans sei schon mal gesagt: Kampfbeginn ist bereits um 16:00 Uhr beim AV Werdau!
