Nah dran, aber am Ende nur zweiter Sieger

Spiel

AC Germania Artern RSK Gelenau

12 - 14

5. Spieltag

3. Oktober 2015, 19:30

Unstruthalle

Bericht

2015-10-04-001

Alexander Lehmann (57kg/FR) bescherte den Germanen einen perfekten 4-Punkte-Start.

Bericht: Thomas Grosche

Spannender hätte es eigentlich nicht werden können. Der Punktstand vor dem letzten Kampf 12 zu 12, selbst nach der ersten Runde zwischen Jan Zizka und und Tomas Sobecky war noch immer keine Entscheidung gefallen. Einen Krimi hätte man nicht besser inszenieren können und trotzdem war das Ende ein Anderes, als es sich die Germanen an diesem Abend erhofft hatten. Und die Schuld traf in keinster Weise einen entfesselnd kämpfenden Jan Zizka, doch fangen wir von vorn an. Schon unter der Woche war der Kampf gegen den Tabellennachbarn beherrschendes Thema im Germania-Lager. Nach vier Niederlagen und dem letzten Tabellenplatz mussten endlich Siege her. Die Gäste vom RSK Jugendkraft Gelenau, ebenfalls bisher sieglos in der Liga, kamen da gerade recht. Man rechnete nicht mit einem leichten Punktgewinn, machte sich aber doch Hoffnungen auf eine Wende. Das Team um Trainer Michael Getschmann trat in Bestbesetzung an die Waage und auch dort ging alles glatt. Alle 10 Athleten hatten ihr Kampfgewicht und die Show konnte beginnen. Einen Auftakt nach Maß bescherte dann auch der Jüngste im Team. Alexander Lehmann brannte gegen Erik Löser einen Feuerwerk ab und siegte mit technischer Überlegenheit. Die Halle stand Kopf und so hätte es für das Publikum auch weiter gehen können. Doch ganz so einfach war es natürlich nicht. Die schweren Jungs, Plamen Tashev und David Vala, schenkten sich über die gesamte Kampfzeit nichts. David Vala, in den Diensten der Gelenauer, war immerhin 8. bei den Olympischen Spielen 2012 in London und trotzdem hielt Plamen ordentlich dagegen. Am Ende entschied ein Rolle am Boden und brachte den Gästen einen knappen 0 zu 2 Sieg. Nach Mannschaftspunkten stand es nun 4 zu 1, alles im grünen Bereich. Schwer tut sich danach Tim Salzmann mit seinem Gegner Daniel Franke. Erst zum Ende des Kampfes findet Tim zu seinem Kampfstil, aber leider lag da das Kind schon im Brunnen. 4 zu 3 nach Mannschaftspunkten, noch waren die Germanen vorn. Mit hohem Tempo begann Daniel Geist gegen den Polen Kamil Wojciechowski, sicherte sich mit der ersten Aktion, die den Polen aus der Kampfzone beförderte, eigentlich auch die erste Wertung. Doch der Kampfrichter sah das komplett anders und sprach die Punkte unter dem lautstarken Protest des Publikums dem Gelenauer zu. Und irgendwie war dann Geisti komplett von der Rolle und bekam einfach kein Bein mehr auf die Matte. Schade, wertvolle Punkte holten sich hier die Gäste. Und leider war hier noch nicht Schluß, denn auch der nachfolgende Steve Brylla erwischte einen schwarzen Tag. Nach der ersten Runde führte Steve mit 4 zu 1 Punkten, ein Vorsprung, die man in der 2. Runde als cleverer Ringer über Zeit bringen muss. Doch Steve hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Stefan Saul drehte trotz Trainingsdefizit nach überstandener Verletzung in den letzten 2 Minuten auf und drehte den Kampf noch zu seinen Gunsten. Das war bitter für die Zuschauer, und lieferte für die nachfolgende Pause genügend Gesprächsstoff. Gut für die Fans, nach der Pause ging es mit Oldrich Varga weiter. Einen Kämpfer vor dem Herren, der in unnachahmlicher Manier seinen Gegner Kevin Mehlhorn geradezu zermürbte. 5 Minuten und 24 Sekunden Vollgas und Olda holte den nächsten Vierer für den AC. Schwer hatte es Marco Scherf gegen den WM-Starter Michal Novak. Wobei Marco eine ansprechende Leistung ablieferte, immer aktiv war und mit ein wenig mehr Entschlossenheit seinen Kampf noch hätte drehen können. Nach Mannschaftspunkten stand es nun 8 zu 10 und noch war alles möglich. Michal Pietrzak legte auch gleich richtig los, machte Druck auf Andrzej Sokalski, geht mit 2 zu 0 Punkten auch in Führung und scheint seinen Gegner zu beherrschen. Aber irgendetwas bringt ihn aus dem Konzept, sind es die Anweisungen aus der Trainerecke und die Ermahnungen vom Kampfrichter. Man weiss es nicht. Der Kampf kippt und auch hier gehen die Punkte nach Gelenau. Somit steht es 8 zu 12 und die Germanen sehen ihre Felle davon schwimmen. Auch wenn Juan Nguyen noch einmal zur Freude des Publikums ein Feuerwerk abbrennt und Erik Engel in Rekordzeit die Matte nagelt. 12 zu 12 und alle Blicken fielen nun auf Jan Zizka. Insider waren sich bewußt, das die Germanen ein Wunder brauchten, war doch sein Gegner Tomas Sobecky auf dem Papier klarer Favorit. Und Jan rang sich die Seele aus dem Leib. In einem spannenden Kampf zweier an diesem Abend gleichwertiger Gegner war nach der ersten Runde noch keine Wertung gefallen. In Runde 2 nahm dann das Schicksal seinen Lauf oder besser, der Kampfrichter nahm es in die Hand. Jan versucht eine Technik durchzuziehen, kann diese nicht vollenden und lässt sich auf die Knie fallen. Ein klassischer Fall von „eigener Griff“. Hier wird abgepfiffen und es geht ohne Wertung im Stand weiter. Doch nicht an diesem Abend. Der Kampfrichter entscheidet und spricht Sobecky 2 Punkte zu, eine ähnliche Situation wird nur knapp 2 Minuten später genau so entschieden. Fassungslosigkeit macht sich breit. Lautstarker Protest lässt die Wände der alten Unstruthalle erzittern, doch es ist vorbei. Nach großem Kampf wird Jan Zizka um die Früchte des Erfolges gebracht und der AC Germania um den so lang ersehnten ersten Sieg in der 2. Bundesliga. Doch die Niederlage der Mannschaft an diesen Fehlentscheidungen festzumachen, wäre einfach zu billig. Die Germanen waren an diesem Abend in den Kämpfen, die zu gewinnen waren nicht gut genug und überließen das Feld den Ringkämpfern aus Gelenau. Jetzt gilt es, die Fehler zu analysieren, auszuwerten und es beim nächsten Mal besser zu machen. So viele Chancen wie diese hat der AC Germania nicht mehr.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Eine Antwort zu Nah dran, aber am Ende nur zweiter Sieger

  1. Walter Wiedemann sagt:

    um es ganz deutlich zu sagen:nach dem weggang von Gerd pillep ist der ac nicht mehr das was er einmal war.die Mannschaft wird in der zweiten Bundesliga durchgereicht und nach dem wahrscheinlichen abstieg in der Bedeutungslosigkeit versinken

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert