Ex-Bundesligist war eine Nummer zu groß für Germanen

AC Germania – RV Thalheim 14:19

Die Konstellation vor dem Regionalligakampf am Samstag in der Unstruthalle in Artern war klar, zu Gast war der Tabellenzweite RV Thalheim. Die Germanen rangierten bis dato nur knapp hinter dem Ex-Bundesligisten auf dem vierten Rang. Die zahlreichen Zuschauer durften sich also auf einen Spitzenkampf in Deutschlands dritthöchster Kampfklasse gefasst machen. Und vorab, sie wurden nicht enttäuscht. Bereits an der Waage war klar, wo die Reise hingeht. Der RVT ist bis auf Jugendauswahlkämpfer Peter Haase (55kg/GR, verletzt) mit Ihrer besten Mannschaft an die Unstrut gereist um den Sprung an die Tabellenspitze zu schaffen.

Einen optimalen Start legte Tim Walther (55kg/GR) gegen Felix Kriegelstein hin, wie bereits letzte Woche in Berlin ging Tim konzentriert und abgeklärt auf die Matte und beherrschte den jungen Thalheimer im Standkampf sowie im Boden mit schönen Rollen. In der dritten Runde platzierte Kriegelstein die erste Aktion, welche Tim aber kontern und zum umjubelten Schultersieg nutzen konnte.

Anschließend hatte es Daniel Geist mit dem 55-jährigen Routinier Rüdiger Möhring zu tun. Das Thalheimer Urgestein leistete zu Beginn starke Gegenwehr und „Geisti“ konnte nur durch rausschieben punkten. In der zweiten Runde nutze dann Daniel im Zonenkampf seine Möglichkeit zum Schultersieg und brachte die Germanen mit 8:0 in Führung.

Einen schweren Stand hatte Stephan Knopf im Limit bis 60kg/FR, der Thalheimer Sven Bachmann nutze in diesem Kampf vor allem in den ersten beiden Runden seine physischen Vorteile zum Punkten. In der dritten Runde hätte Stephan mit ein wenig mehr Druck den Kampf evtl. noch drehen können aber auch hier ging die Runde nach Zwiegriff an Bachmann.

Weiter ging es in der Gewichtsklasse bis 96kg/GR mit Jan Friedl gegen Christian Engels. Im ungeliebten Griechisch-Römischen-Stil kämpfte Jan sehr gut mit und ließ im Standkampf keine Aktion des Thalheimers zu. Da in den folgenden Bodenrunden auch keine Technische Wertung erzielt wurde, ging der Kampf mit nur einem Mannschaftspunkt an Engels.

Auch Patrick Ortmann (66kg/GR) hatte einen echten Brocken als Gegner, Tobias Löffler hat mit seinen 23 Jahren bereits knapp 30 Einsätze in der 1. und 2. Bundesliga vorzuweisen. Zielstellung waren hier nur drei Punkte abzugeben, Patrick versuchte alles aber der Thalheimer punktete im Stand und vor allem im Boden mit sehenswerten Aktionen zum Sieg mit technischer Überlegenheit. Zur Pause stand es also 8:8, was eine spannende zweite Halbzeit versprach.

Genau wie im Hinkampf hatte es Maximilian Heft (84kg/FR) mit Dennis Mehlhorn zu tun. Beide belauerten sich zu Beginn und wollten keine Fehler machen, wobei Mehlhorn zum Rundenende immer seine Chance witterte und den Entscheidenden Angriff zum Punktsieg setzte.

In der Gewichtsklasse bis 66kg/FR traf Konstantin Kersten auf das Thalheimer Nachwuchstalent Benjamin Optiz. Gegen den mehrfachen Deutschen Meister und Jugend-EM-Teilnehmer versuchte Konstantin immer wieder seine Beinangriffe durchzubringen doch Opitz war immer einen Tick schneller und konnte sich seinerseits in jeder Runde eine Wertung zum hauchdünnen Punktsieg sichern.

Gegen den Tschechischen Meister und 5. Europameister Petr Novák wollte ACG-Trainer Michael Getschmann eigentlich keinen seiner Sportler „verheizen“, hier bot sich aber Mannschaftskapitän Christian Kleint an um auch dem Heimpublikum die volle Kampfanzahl zu präsentieren. Gegen den starken Tschechen stand „Oppi“ auf schweren Posten und musste die technische Überlegenheit des 10kg schwereren Athleten anerkennen. In der Mannschaftsbesprechung bedankte sich Getschmann schließlich nochmal dafür, dass sich Christian erneut in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Vor den letzten beiden Kämpfen des Abends hatten die Favoriten aus Thalheim den Sieg schon in der Tasche, trotzdem bekamen die Zuschauer nochmal zwei „Leckerbissen“ zu sehen.

Oldrich Varga (74kg/GR) traf auf den starken Kevin Mehlhorn. Beide lieferten sich einen harten Fight um jede Wertung, wobei die entscheidenden Aktionen immer im Bodenkampf passierten. Am Ende ging der 3:1 Punktsieg für Oldrich in Ordnung und die Zuschauer feierten unseren Tschechen mit Tollen Applaus.

Im letzten Kampf hatte es Juan Nguyen mit RVT-Neuzugang Ralph Piterek zu tun. Beide gingen mit dem nötigen Respekt in den Kampf doch besonders Juan suchte immer wieder die Möglichkeit zu punkten. Dies gelang ihm auch in jeder Runde mit Blitzschnellen Beinangriffen. Am Ende stand es also absolut verdient 14:19 für die Gäste aus dem Erzgebirge.

„Die Zuschauer haben trotz unserer Niederlage einen schönen und vor allem spannenden Kampf gesehen und das ist doch am Ende das Wichtigste“ resümierte Kapitän Christian Kleint nach dem Abpfiff. Nun stehen nur noch drei Kämpfe in dieser Saison an, nächste Woche folgt der letzte Auswärtskampf in Potsdam bevor es Zuhause gegen Frankfurt und Lübtheen um die letzten Punkte geht.

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