Revanche in der Hauptstadt geglückt

SV Luftfahrt Berlin II – AC Germania 12:26

Die Berliner Luftfahrt war es, die den Germania-Ringern nach dreijähriger Abstinenz den Regionalligastart vor der Traumkulisse auf der Arterner Werner-Seelenbinder-Freilichtbühne so richtig versaut hatte. Aus dem Berliner-Regionalligateam, welches mit einigen Bundesligaathleten bestückt in der Hinrunde nach Artern gereist war, blieben am Samstag in Berlin nur zwei Sportler übrig. Damit stand in der sehr attraktiven Wettkampfhalle „Adlershof“ nun ein Kampf auf Augenhöhe bevor. ACG-Coach Michael Getschmann konnte auf sein bestes Team zurückgreifen und reiste mit breiter Brust nach Berlin. „Mit einem Sieg verschaffen wir uns einen kleinen Vorsprung und können uns im vorderen Feld der Regionalliga präsentieren, wir dürfen den großen Kader der Hauptstädter allerdings auf keinen Fall unterschätzen“ ließ Getschmann bei der Mannschaftsbesprechung verlauten.

Im leichtesten Limit musste nach der Verletzung von Jan Scholz aus der Vorwoche ACG-Youngster Tim Walther (55kg/GR) antreten. Tim hatte eine klare Marschroute vorgegeben bekommen. Von Beginn an kontrollierte er den Berliner Johnny Roßbach und sicherte sich in allen drei Runden die Aktivität im Standkampf. Bei der angeordneten Bodenlage wählte Tim immer die Oberlage und konnte seinen Gegner in jeder Runde Rollen.

Weiter ging es mit Daniel Geist (120kg/FR) gegen Robert Meißner. „Geisti“ machte auch diese Woche kurzen Prozess und schulterte Meißner bereits in der ersten Runde.

Bis 60kg/FR sahen die Zuschauer einen von Taktik geprägten Kampf zwischen Stephan Knopf und dem Berliner Neuzugang Johannes Erath. Stephan beschäftigte den Berliner im Standkampf, konnte aber nach seinen Abreißern nicht die Wertung erkämpfen. In den Entscheidenden Momenten und im Zwiegriff punktete Erath und holte die ersten Punkte für Luftfahrt.

Jan Friedl (96kg/GR) konnte einen Schongang einlegen, hier konnten die Berliner keinen Starter aufbieten und der Rostocker in Arterner Diensten kam Kampflos zu vier Mannschaftspunkten.

Weiter ging es mit Patrick Ortmann (66kg/GR) gegen Tim Knobloch. Gleich zu Beginn ließ Patrick seine Klasse aufblitzen und punktete mit sauberen Schwüngen in die gefährliche Lage woraus sich Knobloch im letzten Moment herauskämpfen konnte. Ab der zweiten Runde wirkte Patrick wie ausgewechselt und ließ sich zu sehr auf den Stil des bulligen Berliners ein der fortan seinen physischen Vorteil konsequent ausnutzte und den Kampf damit noch drehen konnte.

Der Kampf von Maximilian Heft (84kg/FR) war nichts für Schwache Nerven. Runde eins ging klar an den Berliner Christopher Krowiorz, als dieser dann auch in der zweiten Runde in Führung ging wurde ACG-Coach Getschmann unruhig und gab lautstark Anweisungen auf die Matte. „Hefti“ besinnte sich schließlich selbst anzugreifen und setzte einen sehenswerten doppelten Beinangriff mit Festhaltung im Boden an. Aus dieser gefährlichen Lage konnte die Krowiorz nicht mehr befreien und verlor auf Schulter.

Konstantin Kersten (66kg/FR) traf genau wie im Hinrundenkampf auf Daniel Sartakov. Auch dieser Kampf verlief sehr taktisch und beide Kämpfer rangen absolut auf Augenhöhe, nachdem Sartakov die erste Runde gewann, konnte sich „Konsti“ Runde zwei und drei sichern. Runde vier und fünf gingen dann erneut an den Berliner. Beide wurden anschließend vom Publikum für einen großen Fight applaudiert.

Oldrich Varga (84kg/GR) machte gegen den körperlich sehr gut definierten Paul Schiwek von Beginn an mächtig Druck und nutzte die erste Unachtsamkeit des Berliners zu einem schönen Abreißer und anschließendem Schultersieg. Oldrich ist damit weiterhin ungeschlagen und auf alles Fälle eine Bereicherung für das Team.

Mannschaftskapitän Christian „Oppi“ Kleint hatte gegen Simon Papsdorf einen schweren Stand. Der Klassiker beschränkte sich im Standkampf darauf sich die Aktivität zu erarbeiten um dann im Bodenkampf mit Rollen zu Punkten. In der dritte Runde ließ sich Christian aus taktischen Gründen in der regulären Kampfzeit eine Wertung abnehmen um nicht in die Bodenrunde zu müssen. Somit konnte Papsdorf nur drei Siegpunkte erkämpfen.

Im letzten Kampf des Abends ließ Juan Ngyen (74kg/FR) nochmal sein Können im Freistilringen aufblitzen. Der etwas leichtere Kevin Thalau hielt anfangs sehr gut dagegen, Juan punktete aber wie gewohnt mit blitzschnellen Angriffen. In der dritten Runden packte er dann eine absolut Sehenswerte Stand-Boden-Technik aus und zwingte den total verdutzen Berliner auf beide Schultern. Damit stellte Juan den 12:26 Auswärtssieg her und die mitgereisten Germanenfans hatten allen Grund zu jubeln.

Mit dem Sieg konnte der vierte Tabellenplatz der Regionalliga erobert werden. Die Zielstellung bleibt aber weiterhin realistisch der fünfte Platz, in den letzten vier Kämpfen warten schließlich neben dem RC Germania Potsdam auch noch die Spitzenteams auf den ersten drei Rängen der Tabelle. Nächste Woche geht’s dann Zuhause gegen den RV Thalheim weiter, mit einem Heimsieg gegen den Tabellenzweiten wäre sogar der dritte Tabellenrang in Reichweite.

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