Arterner sind Meister der Oberliga Sachsen-Anhalt

Bericht: Manja Braunsdorf und André Günther

Nach so einem spannenden Kampf kann es auch schon mal ein oder zwei Tage länger dauern, bis man ein paar Zeilen dazu formuliert hat… Aber das sei uns verziehen, Alle sollten mal feiern, sich ordentlich nach dem Kampf verdient vergnügen und das Saisonende mit diesem Erfolg genießen. Und klar, auch mal schlemmen.

Was waren das am Samstag noch für Krimi-Kämpfe zum Ende der diesjährigen Saison. Erst Luckenwalde, dann Magdeburg und jetzt zweimal Hamburg. Da konnte man als Zuschauer, Trainer oder Ringer auch schon mal nervlich 20 Jahre altern.

Nach dem knappen Heimsieg gegen den SC Roland Hamburg reisten die Arterner Recken nun vergangenen Samstag mit einem Vorsprung von „nur“ zwei Punkten in die tolle Hansestadt.

Zu einer doch eher ungewohnten Zeit um 16:30 Uhr begann der finale Rückrundenkampf der Oberliga Sachsen-Anhalt.

Jack Eisenhardt traf auf Hasib Salamzadeh. Nach einem starken Kampf musste sich Jack mit 13:10 Punkten nur knapp geschlagen geben.

Ondrej Havelka hatte bis 130 kg hingegen keine Schwierigkeiten mit seinem Kontrahenten Stefan Reichert und besiegelte seine starke Saison verdient technisch überlegen.

Tim Salzmann musste gegen Siyad Ozdoev über die vollen 6 min Kampfzeit gehen. Am Ende unterlag er mit 11:6 Punkten.

Michal Pietrzak holte noch einmal die letzten Kraftreserven aus sich heraus und konnte nur eine Sekunde vor dem Schlusspfiff gegen Gor Minasyan ebenfalls technisch überlegen siegen.

André Günther traf, wie bereits im Hinkampf, auf Ramzan Murzabekov. Auch „Günne“ musste sich nach ebenfalls vollen 6 min mit 9:0 geschlagen geben.

So stand es zur Pause 7:8 für den AC Germania.

Bereits in der 20-minütigen Kampfpause begann in den Köpfen das rechnen. Bei allen Aktiven und Trainern, aber auch den erfahrenen Zuschauern ging diese Kopfrechnung für die Arterner nicht gut aus. Aber wieder einmal sollte es anders kommen…

Mit Christopher Brunke und Magomend Gunaev traten zwei alte Bekannte bis 86 kg aufeinander. Sie schenkten sich nichts. Am Ende konnte Gunaev den Kampf mit 9:4 Punkten für sich entscheiden.

Lion Ratayczak… aktuell nicht im Trainingsbetrieb, eigentlicher ein Greco-Ringer… stellte sich erneut in den Dienst der Mannschaft und trat bis 71 kg im Freistil an. Und was war das dann für ein Kampf. Viel hatten die Trainer und Mannschaftskollegen vorher mit Lion gesprochen und eine Taktik gegen Ikhvan Abakaev ausgearbeitet. Nur keiner hätte erwartet, dass Lion sie auch so konsequent umsetzt. In der ersten Kampfhälfte war Abakaev der deutlich Aktivere und ging zurecht als Führender in die Pause. Die zweite Hälfte wurde dann jedoch komplett durch Lion bestimmt. Er beschäftigte seinen Gegner konsequent, sodass dieser zeitweise gar nicht mehr wusste, wie ihm geschah. Lions Auftrag war maximal nur einen Punkt abzugeben. Kurz vor Schluss aber reichte das Lion nicht mehr, sodass er den Kampf zur Freude der Zuschauenden noch einmal drehte und am Ende mit 12:9 Punkten als verdienter Sieger von der Matte ging. Das war ganz stark und so wichtig!!

Pascal Göbel traf im Anschluss auf Hisir Ozdoev. „Kalle“ musste sich gegen den technisch sehr versierten Hamburger noch in der ersten Kampfhälfte mit 15:0 geschlagen geben.

Wieder wurde gerechnet.. gebangt… gehofft.

Bei einem Stand von 13:10 für den SC Roland Hamburg lag es nun erneut am letzten Ringer des Abends…

Marcus Winter hat ja mittlerweile Erfahrung in diesem Nervenkrieg. Und er überzeugte. Nach nur 1:09 min schloss Marcus seine bärenstarke Saison nicht nur mit einem Punkt-, sondern mit einem Schultersieg souverän über Eugen Taubert ab.

13:14 für den AC Germania Artern.

Die mitgereisten Fans und die Mannschaft kannte kein Halten mehr. Auch die Zuschauer vor den Videobildschirmen hielt es nicht auf den Sitzen. Was für ein Wahnsinns-Kampf…!?!

„Wir konnten diese Saison in 10 Kämpfen 10 Siege verbuchen. Wir haben so viele „Arterner“ im Team wie seit langem nicht mehr. Wir sind nach Hamburg mit rund 70 Fans gereist. Die Stimmung im Team war dieses Jahr, nach der langen Corona Pause, der Wahnsinn. Jeder Sportler hat immer alles gegeben und das hat man auch dieses Jahr deutlich gemerkt. Was soll man da noch mehr wollen?“ so André Günther kurz und knapp zur Saison.

Vielen Dank noch einmal an alle Fans! Egal ob in Hamburg vor Ort, zu Hause vor dem Live Stream oder beim gemeinsamen Schauen in der Ringerhalle.

Dank geht heute auch an die Sportler und Verantwortlichen des SC Roland Hamburg. Es war ein gut organisierter, fairer Kampfabend an dem es nicht zu bemängeln gibt.

Der Dank geht hiermit auch an euch, ihr Germanen in der Mannschaft, ebenso an unseren Vereinspräsidenten, für sein unermüdliches Engagement, an die gesamte Helfercrew rund ums Mattenquadrat und in der Turnhalle, ohne euch geht es nicht. Der Zusammenhalt aller – Mannschaft, Fans und Zuschauer sowie der Vereinsmitglieder – sucht seinesgleichen und hat in dieser Saison soviel Freude bereitet.

Am 29.12.2022 trifft sich die Mannschaft noch einmal zu einem kleinen Saisonabschluss in der Ringerhalle in Artern. Ab 20:00 Uhr können alle Fans, Zuschauer und Interessierte gern dazu kommen und die vergangene Saison bei einem kühlen Getränk zu angenehmer Musik Revue passieren lassen.

Allen Lesern dieser Zeilen wünschen wir hiermit ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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