Bericht: André Günther Bilder: Manja Braunsdorf
Am gestrigen Samstag traf der AC Germania Artern auf den MSV 90 Magdeburg. Ein Duell, dass seit Jahren immer wieder für Spannung und Emotionen steht.
So auch diesen Samstag.
Als die Magdeburger mit einem Reisebus vor die Ringerhalle in Artern fuhren und gefühlt zwei Mannschaften aus dem Bus ausstiegen, war bereits klar, dass an diesem Abend keine Geschenke verteilt werden.
Der erste „normale“ Heimkampf nach einer so langen Pause lässt auch bei den Ringern einige Zweifel aufkommen…
Werden die Zuschauer wiederkommen?
Wird es ein Heimkampf wie es früher war? Wird die Stimmung aufkommen, für die wir uns alle auf die Matte stellen?
So viel sei vorab gesagt: Die Zweifel wurden sehr schnell ausgeräumt. Die Sportler konnten vor einer vollen Ringerhalle auflaufen. Motiviert vom „Eisbären“, der die Trommel schlug, als hätte er die letzten drei Jahre nichts Anderes gemacht und das restliche Publikum mitriss.
Vielen Dank dafür!
Die Arterner mussten ihre Aufstellung aufgrund einiger Ausfälle anpassen. Auch taktisch wurden einige Gewichtsklassen „getauscht“.
Bis 57 kg kam zum ersten Mal der Arterner Nachwuchssportler Simon Stenzel zum Einsatz. Auch wenn er sich seinem physisch überlegenen Gegner Azizillo Gapirov nach knapp 3 min mit 16:0 Punkten geschlagen geben musste, zeigte er, das es in Artern Ringernachwuchs gibt der sehr wohl auch im „Männerbereich“ zukünftig Fuß fassen kann.
Bis 130 kg sicherte Christian Mehlig kampflos vier Punkte für das Team.
Jack Eisenhardt hatte anscheinend beschlossen die Nerven der Trainer und Zuschauer auszutesten. Kurz nach Kampfbeginn geriet er nach einem missglückten Wurfversuch selber in die gefährliche Lage. Nach einer aufreibenden ersten Kampfhälfte sowie ein paar beherzten Worte in der Kampfpause, konnte Jack seinen Wurf erneut erfolgreich ansetzen und schulterte seinen Gegner Mansur Kaikharov in der fünften Kampfminute.
Ondrej Havelka hatte in der Gewichtsklasse bis 98 kg keine Schwierigkeiten mit Michael Estel und siegte technisch überlegen. Da „Ondra“ auf Grund eines Staus jedoch zu spät zum Wiegen erschien wurde der Kampf zunächst mit 4 Punkten für das Team des MSV gewertet. Durch den AC wird jetzt ein Polizeibericht an den Staffelleiter nachgereicht. Dieser entscheidet dann, ob die Verspätung „gerechtfertigt“ war und die 4 Zähler zurück auf das konnte des AC Germania wandern.
Neuzugang Vladyslav Falbiychuk hatte mit Abdel Same Mansoori einen erfahrenen Freistil Ringer vor sich. Mansoori nutzte seine langjährige Liga Routine und konterte seinen Angriff von „Vlad“, wodurch dieser sich auf seinen Schultern wiederfand.
Pausenstand 12:8 für den MSV 90 (wenn man Ondras Punkte zunächst auf dem Konto von Magdeburg belässt)
Michael Pietrzak der mittlerweile schon fast ausschließlich die 130 ringt, startete, vor allem für die Magdeburger, unerwartet in der 86 kg Klasse. Er überzeugte gegen den clever agierenden Vasile Bulicanu und konnte einen Schultersieg verbuchen.
Somit stand es 12:12 vor den letzten drei Kämpfen, die ausschließlich durch Arterner Sportler besetzt waren und selbst auf dem Papier schon Spannung garantierten.
Mit André Günther und Eric Richter trafen zwei „Alte Hasen“ aufeinander. In spannenden 6 Minuten, die leider auch durch diverse Verwarnungen und aufgehheizte Gemüter gekennzeichnet waren konnte „Günne“ einen 3:3 (letzte Wertung) Sieg für die Mannschaft verbuchen.
Jonas Michel stellte es gegen Nizamettin Karakaya ganz clever an… Beide standen zu einem Wurf bereit. Karakaya versuchte den Wurf umzusetzen, Jonas stieg aus und schultere ihn. Das Ganze erinnerte irgendwie an die Schrecksekunden bei Jack Eisenhardt…
Im letzten Kampf traf Marcus Winter auf Thomas Ferchland. Marcus ließ sich von dem Freistil Routinier nicht beeindrucken und versuchte mit kleinen Wertungen zu Punkten. Am Ende musste er sich jedoch mit 9:7 geschlagen geben. Trotz der Niederlage an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Marcus, der sich hier Woche für Woche im ungeliebten freien Stil in den Dienst der Mannschaft stellt.
Am Ende gewann der AC Germania Artern mit 17:13 (sollten „Ondras“ Punkte dazu gerechnet werden 21:9) gegen die Dauerrivalen aus Magdeburg.
Kommendes Wochenende trifft der AC Germania (aktuell Tabellführer) zu Hause auf den Tabellenzweiten KAV Mansfelder Land. Kampfbeginn ist dann wieder, wie gewohnt, um 19:30 Uhr.
