Junger Afghane vom ACG soll Deutschland verlassen

Hasam Sherzad (rechts) ist beim AC Germania aktiv und soll Deutschland verlassen.

Bericht: Ingolf Gläser (TA)

Empörung und große Sorge bei den Ringern des AC Germania und bei den Bürgern in der Stadt Artern.

„Die Bundesregierung hat nun vor der Wahl ihre Willkommenspolitik für Flüchtlinge korrigiert. Afghanistan wurde plötzlich zu einem friedlichen Land erklärt, wohin alle Flüchtlinge wieder abgeschoben werden sollen. So erhielt auch unser Vereinsmitglied Hasam Sherzad am 11. Januar vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen Bescheid, worin er aufgefordert wurde, innerhalb von 30 Tagen die BRD zu verlassen“, sagte Otto Meyer vom Arterner AC Germania unserer Zeitung.

Laut Rechtsbehelfsbelehrung habe der 19-jährige Hasam Sherzad, der in Heldrungen wohnt, die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen gegen diesen Bescheid beim Verwaltungsgericht Meiningen zu klagen.

Auch der AC Germania lege Klage gegen diesen Bescheid ein, betonte Otto Meyer. Denn von Sicherheit in Afghanistan können absolut keine Rede sein. Das beweise doch auch der noch andauernde Einsatz der Bundeswehr im Land. Täglich gebe es im Land bewaffnete Konflikte und Bombenanschläge.

Hasam Sherzad sei ein aktives Mitglied des Ringer-Vereins, er komme mehrmals wöchentlich zum Trainings- und Wettkampfbetrieb. „Nicht nur durch seine sportlichen Leistungen, sondern auch durch seinen Integrationswillen, seine menschlichen Qualitäten, Offenheit, Kameradschaftlichkeit und Ehrlichkeit ist er zum festen Bestandteil unseres Vereins – und ein Publikumsliebling – geworden“, heißt es unter anderem in dem Schreiben des Vereins, unterschrieben von Lothar Finke, dem Vereinsvorsitzenden, an das Verwaltungsgericht.

Hasam Sherzad sei ein bestes Beispiel für Integration in der Praxis. Hasam Sherzad werde in Artern eine Wohnung und eine Arbeitsstelle bekommen. Er soll künftig als Übungsleiter und Betreuer für die wachsende Zahl der teilnehmenden Flüchtlingskinder eingesetzt werden, Bindeglied zwischen den Familien und dem Verein sein, schilderte der Vereinsvorsitzende.

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9 Antworten zu Junger Afghane vom ACG soll Deutschland verlassen

  1. Das sind keine guten Nachrichten. Auch wir drücken von hier aus natürlich die Daumen. Bei uns trainieren sehr regelmäßig ca. 20 Flüchtlinge. Wir können nur sagen, dass sie für uns eine Bereicherung darstellen. Hasam, wir bringen morgen deinen Freund Nawieed mit nach Apolda 🙂

  2. und ich wurde überall raus gemobbt aus den Sport. für Fotos machen war ich gut. bin halt kein Flüchtling. verklagt die der DRB auch ????????

  3. Vielen Danke Herr Silvio Freese

  4. Menschen die Schutz suchen und brauchen,die sich integrieren, sich menschenwürdig benehmen und sich arrangieren sollen wieder zurück. Die anderen die genau das Gegenteil an den Tag legen dürfen bleiben? Wo ist die Logik? Hasam Sherzad ich drücke dir die Daumen das du bleiben darfst und weiter für die Germania auf der Matte stehst. L.G.aus Niedersachsen

  5. ww sagt:

    Mit dem Arterner Ringkampfsport geht es Stück für Stück bergab.Wenn die halbe Mannschaft aus Flüchtlingen besteht fehlt einfach die Identifikation, und die Zuschauer bleiben den Veranstaltungen fern.

  6. Ich drück euch die DAUMEN das ihr den Kampf gewinnt. ♡♡♡♡

  7. خدا يارت پالوان Hasam Sherzad

  8. Hallo Ringkampffreunde des AC Germania Artern, mir ging es ähnlich mit meinen Flüchtlingen , einige talentierte Jungs haben das gleiche Schicksal bereits hinter sich , meine LM sollten schon abgeschoben werden, aber durch mein ständiges Kämpfen erst einmal aufgeschoben,
    Alles nicht einfach , Integration durch Sport , es gibt auf einmal viele Gesetze der Bundesregierung, wir müssen weiter Kämpfen, wer nicht kämpft hat schon verloren , unser alter Ringerspruch.
    Trainer Rolf Leutelt

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