Germanen können nicht in Gelenau gewinnen

Jan Zizka zeigte auch Stilartfremd was in ihm steckt und besiegte Louis Otto auf Schulter.

Nach den beiden knappen Niederlagen gegen Eisleben und Lübtheen wollte das Bundesligateam des AC Germania Artern am Samstag beim Schlusslicht aus Gelenau unbedingt wieder Punkten. Unter der Woche bekam Germanencoach Michael Getschmann dann eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Beim Dienstagstraining verletzte sich Youngster Alexander Lehmann erneut an der Schulter und Tim Walther musste aufgrund einer heftigen Angina passen. Da auch die zweite Mannschaft im Halbfinale der Oberliga beim Heimkampf gegen Salzgitter nicht „Leerlaufen“ sollte blieben Getschmann mit seinem ohnehin schon dünnen Kader kaum Möglichkeiten.

Dazu kam außerdem, dass sich der bisher sieglose RSK beim Heimkampf in nahezu Bestbesetzung präsentierte und Revanche für die Hinrundenniederlage in Artern nehmen wollte. Alle vier Ausländerplätze waren mit Punktgaranten besetzt und im leichtesten Limit kochte erstmals in dieser Saison Routinier Björn Lehnert ab.

Tim Salzmann (57kg) begann wie gewohnt konzentriert und erkämpfte sich gegen Lehnert die ersten beiden Punkte, 20 Sekunden vor Kampfende schien der 5:2 Punktsieg sicher. Lehnert bekam aber nochmal eine Chance im Boden und konnte quasi mit dem Schlusspfiff ausgleichen und beim Stand von 5:5 aufgrund der letzten Wertung gewinnen.

Im Limit bis 130kg ging Daniel Geist gegen Kamil Wojciechowski in Führung, im Verlauf ging es hin und her und am Ende behielt der Pole hauchdünn mit 3:2 die Oberhand.

Im nächsten Kampf trafen mit Stephan Knopf (61kg) und Daniel Franke die beiden Mannschaftskapitäne aufeinander, beide kennen sich aus einigen Duellen sehr gut. Franke bestimmte das Geschehen im Standkampf, die großen Wertungen blieben aber aus. Am Ende siegte der Gelenauer knapp mit 4:0.

Internationale Spitzenklasse gab es im folgenden Duell zwischen Plamen Tashev (98kg) und Olympiateilnehmer David Vala zu sehen, der Tscheche in Gelenauer Diensten machte bis zum Wiegen fleißig Gewicht und konnte diesen Schwung auch mit in den Kampf nehmen. Plamen versuchte alles, konnte aber die 3:0 Niederlage nicht abwenden.

Im letzten Kampf vor der Pause trafen die beiden Youngster Anulak Eisenhardt (66kg) und Erik Löser aufeinander. Auch hier ging es hin und her, in der zweiten Hälfte stand Anulak nach einem Abreiser kurz vor dem Schultersieg, Löser konnte sich befreien und siegte am Ende mit 10:4. Somit gab es erstmals in dieser Saison nichts Zählbares bis zur Halbzeit und im Germanenlager machte sich eine gewisse Unsicherheit breit.

Es folgte ein rein polnisches Duell zwischen Michal Pietrzak (86kg) und dem aktuellen polnischen Meister Andrzej Sokalski. Michal kämpfte wie gewohnt jede Wertung aus, musste sich am Ende doch den blitzschnellen Angriffen seines Landsmanns beugen und verlor 11:2.

Alexander Lehmann stellte sich trotz Verletzung in den Dienst der Mannschaft und traf im 66kg-Limit auf Stefan Saul. Alex kämpfte so gut es ging mit, konnte aber die technische Niederlage nicht verhindern.

Die ersten Punkte des Abends konnte Oldrich Varga (86kg) erkämpfen, in gewohnter Manier bearbeitet er Kevin Mehlhorn und ging permanent vorwärts. Mehlhorn kämpfte ordentlich mit, musste die Überlegenheit im Stand und Bodenkampf anerkennen aber hielt die Niederlage mit 7:0 noch in Grenzen.

Kurz vor dem Wiegen entschied Getschmann Jan Zizka nicht im griechisch-römischen Stil sondern im freien-Stil zu bringen, somit ging er seinem starken Landsmann Tomas Sobecky aus dem Weg und die Freistilklasse bis 75kg konnte aufgrund des Ausfalls von Tim Walther sowieso nicht besetzt werden. Somit holte Sobecky den vierer kampflos und Jan hatte es im letzten Kampf Louis Otto zu tun. Auch Stilartfremd wusste der sympathische Tscheche zu überzeugen und besiegte Otto noch in der ersten Runde auf Schulter.

19:6 also der Endstand für den RSK und die Germanen bleiben weiterhin sieglos. Gelenau ist nun Punktgleich mit dem ACG, bleibt aber aufgrund des direkten Vergleichs auf dem letzten Tabellenplatz. Nächste Woche kommt mit der WKG Pausa ein weiterer Gegner aus dem Tabellenkeller in die Unstruthalle, allerdings konnte die WKG bereits vier Duelle siegreich entscheiden.

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