Geschlossene Mannschaftsleistung brachte Überraschungssieg beim Tabellenführer

RV Lübtheen – AC Germania 16:22

Die Fakten vor dem Kampf waren klar, der AC Germania musste beim starken Tabellenführer in Lübtheen antreten. Hinzu sind die die hohen Reisestrapazen mit über 400km Anreise gekommen und am Vormittag erreichte Trainer Michael Getschmann dann auch noch die Nachricht das Sieggarant Juan Ngyuen aufgrund einer leichten Verletzung aus der Vorwoche nicht mit nach Lübtheen reisen kann. Auch Mannschaftskapitän Christian Kleint war aus persönlichen Gründen verhindert. Nichtsdestotrotz musste ja erst mal gerungen werden. An der Waage gab es dann bereits ein kleines Aufatmen, auch der Favorit aus Lübtheen konnte die Mannschaft nicht voll stellen und so bekam Jan Scholz die ersten wichtigen vier Mannschaftpunkte bereits an der Waage.

Den ersten „richtigen“ Kampf musste dann Daniel Geist (120kg/FR) in der sehr gut gefüllten Halle gegen Routinier Andreas Aurich bestreiten. Daniel konnte in diesem Kampf seinen Gewichtsvorteil leider nicht optimal nutzen und wurde von Aurich taktisch clever in drei Runden besiegt.

Stephan Knopf hatte es bis 60kg/GR mit Alex Fuhr zu tun. „Knöpfchen“ ging wie gewohnt aktiv in den Kampf, sicherte sich in der ersten Runde den Vorteil in der Bodenlage und rollte Fuhr kurz vor Rundenende. In Runde zwei und drei stürmte der Lübtheener mehrfach unkontrolliert was Stephan teilweise aus dem Konzept brachte, er aber in der dritten Runde zum verdienten Schultersieg nutzen konnte.

Im Limit bis 96kg/FR traf Jan Friedl auf das Kraftpaket Max Kriwoschein. Jan war in diesem Kampf jederzeit Herr der Lage und hatte auf die Angriffe des Lübtheeners immer die passende Antwort. In der dritten Runde führte Kriwoschein aber Jan konnte kurz vor Schluss noch den Siegbringenden Angriff setzen und weitere drei Punkte auf dem Mannschaftskonto gutschreiben.

Ganz dick erwischt hatte es Konstantin Kersten (66kg/FR), er hatte mit Dennis Langner einen Bundesligaerfahrenen Spitzenkämpfer vorgesetzt bekommen. Langner wurde außerdem 2010 in beiden Stilarten Deutscher-Vizemeister bei den Männern. „Konsti“ sollte hier auf Schadensbegrenzung kämpfen, Langner zog sein Programm in den ersten beiden Runden ab, in der dritten hielt Konstantin deutlich besser dagegen, konnte aber die technische Niederlage nicht mehr verhindern.

Damit stand es zur Halbzeit 11:7 für die Germanen. Auf Lübtheener Seite war das wohl so eingeplant, in der zweiten Hälfte hatten Sie noch einige Trümpfe in der Hinterhand. Nach der Pause folgte gleich ein weiteres Highlight, unser Oldrich Varga traf auf den starken Stefan Lippke (84kg/GR). Oldrich ist nach seiner WM-Teilnahme vor zwei Wochen im Thailändischen Padaya nun endgültig im ACG-Team angekommen aber für die 84kg-Klasse ist er immer noch deutlich zu leicht und ging hier mit 7kg Untergewicht in das Duell gegen Lippke. Daher ist es umso erstaunlicher mit welcher physischen Kraft der sympathische Tscheche losgelegt hat und sich Runde für Runde den Vorteil sichern konnte. Lediglich die zweite musste er abgeben.

Im nächsten Kampf traf Patrick Ortmann (66kg/GR) auf Niels Köhncke. Patrick ging nach seinem verkorksten Saisonstart mit Wut im Bauch auf die Matte und legte richtig los, mit 9:2 – 7:0 und 6:0 sicherte er sich mit schönen Angriffen und Rollen im Boden den Sieg mit technischer Überlegenheit. Das war wichtig und in der Halle wurde es immer ruhiger. Lediglich die mitgereisten Arterner Fans machten weiter Stimmung.

Wenn im nächsten Kampf Maximilian Heft (84kg/FR) nur mit maximal drei Punkten verliert, steht der ACG vor den abschließenden 74kg-Kämpfen bereits als Sieger fest. Verlieren kam für Maximilian aber nicht in Frage, er ließ sich von den anfänglichen Attacken von Maik Reibe absolut nicht beeindrucken, kämpfte beherzt mit und konterte seinen Gegner noch in der ersten Runde zum Schultersieg aus.

Damit war der Auswärtssieg perfekt. Sebastian Nowak holte sich noch die kampflosen vier Punkte im Limit bis 74kg/FR bevor im letzten Kampf des spannenden Ringkampfabends Altmeister Swen Nickel (74kg/GR) auf den Bärenstarken Atanas Kolev traf. Kolev wollte unbedingt vier Punkte zur Ergebniskosmetik erkämpfen und genau so ging er auch in den Kampf. Im Kampfverlauf kassierte Kolev zwei Verwarnungen von der sehr souverän und fehlerfrei agierenden Kampfrichterin Jasmin Buchwald vom SAV Leipzig. Technisch stark ausgekämpft und mit viel Biss konnte er sich trotzdem den technischen Sieg erkämpfen.

Am Ende stand es unerwartet 22:16 für die Germanen. Michael Getschmann bestätigte bei seiner Ansprache nach dem Kampf die geschlossene Mannschaftsleistung und Einsatzbereitschaft seiner Kämpfer. Sicher haben die Favoriten aus Lübtheen nicht Ihre stärkste Mannschaft auf die Matte geschickt oder die Germanen schlichtweg einfach unterschätzt aber das zählt nach dem Kampf alles nicht mehr. Nun gilt es diesen Schwung mit in den nächsten Kampf kommenden Samstag zuhause gegen Tabellenschlusslicht RSK Gelenau mitzunehmen und sich im Mittelfeld der Tabelle festzusetzen. Leicht wird diese Aufgabe ganz bestimmt nicht, die Sachsen konnten bisher noch nicht mit ihrer Top-Mannschaft antreten.

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