AC Germania Artern kämpft tapfer, doch die WKG Pausa/Plauen bleibt ungeschlagen

Bericht: Tim Walther Bilder: Maria Ehret

Am dritten Kampftag der Regionalliga Mitteldeutschland gastierte der AC Germania Artern bei der WKG Pausa/Plauen im Vogtland. Die Gastgeber hatten mit Siegen über den RV Thalheim sowie die WKG Gelenau/Markneukirchen II einen perfekten Saisonstart hingelegt und damit eindrucksvoll ihre Medaillenambitionen unterstrichen.

Der Kampfauftakt verlief für den ACG denkbar schwer. Tjark Berg (61 kg, Freistil) traf an alter Wirkungsstätte auf Noorallah Ahmadi. Trotz konzentrierter Leistung fand der Arterner gegen den physisch starken Pausaer kein probates Mittel und unterlag am Ende knapp mit 0:5.
Im Schwergewicht (bis 130 kg, griechisch-römisch) kam es anschließend zum vereinsinternen Duell zwischen Sebastian Warchol und Artsiom Shumski. Warchol setzte von Beginn an auf Offensive und holte sich mit einem sehenswerten Schulterschwung die ersten Wertungspunkte. Es entwickelte sich ein packender Schlagabtausch, in dem sich beide Athleten nichts schenkten. Während Warchol zunächst die Oberhand behielt, nutzte Shumski in der angeordneten Bodenlage seine Chance und drehte den Kampf entscheidend zu seinen Gunsten. Endstand 5:3.
In der Gewichtsklasse bis 66 kg, griechisch-römisch zeigte André Günther großen Kampfgeist gegen das Pausaer Eigengewächs Carl Hocke. Doch der Arterner hatte spürbare Probleme mit der variablen Kampfführung seines Gegners. Hocke nutzte zudem die Bodenlage konsequent und sicherte sich so einen verdienten 7:3-Erfolg.
Bis 98 kg, Freistil rückte Ibragim Ismailov ins Team. Er bekam es mit dem polnischen Nationalringer Michal Bielawski zu tun, der von Beginn an Druck machte und Ismailov immer wieder an den Mattenrand drängte. Der Germane hielt jedoch beherzt dagegen, setzte kluge Konter und verhinderte so eine höhere Niederlage.
Auch Malte Guthmann (71 kg, Freistil) hatte gegen den diesjährigen U20-Europameisterschaftsteilnehmer Jakub Kesy einen schweren Stand. Der Pausaer überraschte den Arterner bereits in der ersten Runde mit einem Wurf und einem Konter und nach kurzer Zeit stand es 0:8. Guthmann stellte sich im Verlauf des Kampfes zwar besser auf seinen Gegner ein, konnte die klare Niederlage jedoch nicht verhindern und unterlag. Zur Halbzeit lagen damit die Germanen bereits 0:11 zurück.

Nach der Pause sorgte Ondrej Havelka (86 kg, gr.-röm.) für ein sportliches Ausrufezeichen. Der Tscheche präsentierte sich nach langer Verletzungspause in starker Form und dominierte seinen Gegner David Adler nach Belieben. Vor allem in der Bodenlage spielte Havelka seine technische Klasse aus und rollte sich zu einem souveränen 14:0 Sieg, den er sicher über die Zeit brachte.
Kurz darauf erkämpfte sich Michal Tomaszewski (75A kg, griechisch-römisch) gegen den keineswegs schwächeren Chris Militzer einen knappen Erfolg. Zwar war Militzer der aktivere Ringer, doch Tomaszewski nutzte seine Chancen konsequent und konterte den Vogtländer clever aus. Mit 2:1 Punkten sicherte Michal den Germanen einen hart umkämpften Sieg.
In der Gewichtsklasse bis 80 kg, Freistil entwickelte sich anschließend ein besonders spannendes Duell: Dmytro Shkromada traf auf seinen Trainingskameraden Hannes Thiesler. Shkromada agierte konzentriert und sammelte durch eigene Angriffe wichtige Punkte. Doch Thiesler drehte in der Schlussphase noch einmal auf und erzielte Sekunden vor dem Ende die entscheidende Wertung. Damit ging der knappe 3:2-Sieg an die Gastgeber.
Im vorletzten Duell des Abends trat Tim Walther (75 kg Freistil) gegen den starken Andrej Zugrav an. Dieser setzte den Arterner mit schnellen Beinangriffen permanent unter Druck und nutzte eine kurze Unachtsamkeit des Germanen für einen sehenswerten Wurf. Am Ende musste sich Walther klar mit 2:12 geschlagen geben.
Den Schlusspunkt setzte Jan Zizka (80 kg gr.-röm.), der gegen Max Schmalfuß seine technische Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellte. Mit mehreren Rollen in der Bodenlage dominierte der Tscheche den Kampf und ließ seinem Gegner keine Chance. Zizka siegte souverän mit 12:0.
Damit endete der Kampfabend mit einem verdienten 15:7-Erfolg für die WKG Pausa/Plauen. Das Ergebnis täuscht jedoch über den engen Verlauf hinweg, denn alle Begegnungen gingen über die volle Distanz. Einmal mehr wurde deutlich, welch hohes ringerisches Niveau die Regionalliga Mitteldeutschland in dieser Saison bietet.
Ein besonderer Dank gilt allen mitgereisten Fans und vor allem unserem „Eisbären“, der an diesem Abend den symbolischen elften Kampf bestritt. Quasi im Alleingang stellte er sich dem stimmungsvollen Pausaer Heimblock gegenüber, der für eine beeindruckende und nachahmenswerte Atmosphäre in der Halle sorgte. „Eisbär, du bist der Wahnsinn!“

Bookmark the permalink.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert