Beitrag: Marcus Winter & Tim Walther Bilder: Manja Braunsdorf
Die Halle war voll, der Glühwein auf optimaler Temperatur, und beide Fanlager lieferten sich bereits zu Beginn einen erbitterten Kampf um die Lautstärkehoheit im Hexenkessel der Unstruthalle. Die Männer des AC Germania waren dieses Mal nicht allein: Die „Jungen Wilden“ aus der Trainingsgruppe von Gerhard Günther unterstützten unsere Jungs beim Einlaufen und durften einmal die Luft der großen Bühne schnuppern.
Zu Gast war der aktuell Viertplatzierte der Regionalliga – der RV Thalheim.
Den ersten Kampf des Abends bestritt Tim „Salzi“ Salzmann im Limit bis 61 kg griechisch-römisch. Sein Gegner war der sehr erfahrene Daniel Franke. Beide schenkten sich im Standkampf nichts, sodass unser Tim in Runde eins zuerst in die Bodenlage gepfiffen wurde. „Salzi“ versuchte die Angriffe seines Gegners abzuwehren, jedoch ohne Erfolg. Daniel Franke schaffte es, Tim zweimal zu rollen, wodurch er mit 0:5 in Rückstand geriet.
In der zweiten Runde ackerte „Salzi“ weiter. Diesmal war es sein Gegner, der in die Bodenlage geschickt wurde und die Rollenversuche gut verteidigte. Beide Kämpfer gingen weiter konsequent vorwärts. Fünf Sekunden vor Ende setzte der Arterner noch einen Griff an und sicherte sich eine Zweier-Wertung. Nach sechs Minuten musste er sich jedoch mit 3:6 geschlagen geben.
Bis 130 kg Freistil sprang kurzfristig Maximilian Heft ein und hatte mit Radoslaw Dublinowski ein besonders schweres Los gezogen. „Hefti“ kämpfte mutig und versuchte durch eigene Aktionen zu punkten, doch leider wurden seine Beinangriffe vom Kämpfer in Blau gekontert und in eigene Punkte verwandelt. Radoslaw wurde im weiteren Kampfverlauf immer aktiver und sammelte durch Angriffsaktionen Punkt um Punkt. Nach einer Kampfzeit von 4:16 Minuten stand es 0:16 und Hefti musste sich technisch überlegen geschlagen geben. Danke, Hefti, dass du dich in den Dienst der Mannschaft gestellt hast.
Bis 66 kg Freistil war Omid Sayadi an der Reihe. Sein Gegner war – ein altbekannter Germane – Steve Brylla. Omid kämpfte wie gewohnt sehr konzentriert. Nach kurzem Abtasten legte er mit einem schönen Armdrehschwung los, aus dem sich Steve nur schwer, aber noch lmapp vor der Schulterniederlage, erfolgreich befreien konnte. Direkt danach fand sich Steve in einer Beinschraube wieder und verletzte sich dabei. Gute Besserung an dieser Stelle an Steve! Omid feierte zusammen mit den Fans die ersten vier Punkte für den AC Germania.
Nach langer Verletzung kommt Ondra Havelka immer besser zurück. Er knüpfte nahtlos an die Leistung von Omid an und hatte keinerlei Probleme mit Martin Hettler vom RV Thalheim. Ondra ging von der ersten Sekunde an vorwärts und dem Kampfrichter Breidel blieb nichts anderes übrig, als den Ringer in Blau der Bodenlage zu verweisen. Der Arterner zündete ein Feuerwerk an Rollen ab und war bereits nach 1:20 Minuten verdient der Sieger des Kampfes. Die Halle tobte und es waren die nächsten vier Punkte für die Arterner. So hätte es gern weitergehen können!
Den letzten Kampf vor der Pause hatte André „Günne“ Günther bis 71 kg. An diesem Samstagabend stand Günne dem bundesligaerfahrenen Peter Haase gegenüber. André fand gut in den Kampf und ließ im Stand kaum Aktionen des Thalheimer Eigengewächses zu. Leider wurde „Günne“ zuerst passiv gepfiffen und in die Bodenlage geschickt, was Haase mit einer Rolle und zwei Punkten für sich nutzen konnte.
Weiter ging es in Runde zwei mit einem sehr guten griechisch-römischen Kampf. Peter ließ seine Erfahrung spielen und zeigte von Beginn an eine aktive Kampfweise. Damit musste der Arterner wieder in die Bodenlage, die er diesmal stark verteidigte. 40 Sekunden vor Schluss bekam Günne noch einmal die Chance, als Peter Haase in die Bodenlage geschickt wurde. Doch auch Haase verteidigte gut, sodass André keine Akzente mehr setzen konnte.
Pausenstand: 8:8 – womit wohl die wenigsten gerechnet hatten. Die Halle kochte vor Anspannung. Sollte der nächste Sieg folgen?
Nach der Pause wollte Michal Pietrzak bis 86 kg Freistil weitere Punkte für den AC Germania sammeln. Michal kämpfte clever. Sein Gegner wurde mehrfach angezählt und erhielt eine 30-sekündige Aktivitätszeit. Diese konnte Michal verteidigen und sich so einen Punkt sichern. In der zweiten Runde war Pietrzak kurz unkonzentriert und sein Gegner, Igor Szucki, nutzte dies gnadenlos aus und holte sich zwei wichtige Punkte zum Sieg.
Kasper Wresinski (75 kg) hatte es mit dem starken Polen Mateusz Luszczynski zu tun. Kasper ging sehr konzentriert in den Kampf und verteidigte die Angriffsversuche des Thalheimers zunächst gut. Doch dann setzte Luszczynski seine Taktik durch: Kasper wurde in die Bodenlage befördert und sein Gegner sicherte sich eine Rolle mit Armeinschluss. Der Thalheimer ließ nicht locker und rollte Kasper bis zur technischen Überlegenheit.
Ivan Markovets trat im Limit bis 80 kg gegen Michal Zelenka an. Der Kampf war zu Beginn recht ausgeglichen. Ivan versuchte immer wieder mit Techniken zu punkten und schien der aktivere Ringer zu sein. Der Kampfrichter sah dies anders. Überraschenderweise wurde Ivan zuerst passiv gestellt. Die angeordnete Bodenlage nutzte der Thalheimer geschickt aus. Ivan verteidigte zunächst stark, geriet aber plötzlich in eine Kopfschnürung, aus der es kein Entkommen mehr gab. Zelenka beförderte ihn schließlich auf beide Schultern, was schnell abgepfiffen wurde. Schade, denn bis dahin war es ein offener und interessanter Kampf.
Im vorletzten Kampf des Abends wollte Jan Zizka einen Sieg für die Arterner holen. Jan ackerte unermüdlich und ging permanent vorwärts. Es dauerte 1:30 Minuten bis sein Gegner, Felix Franke, passiv gepfiffen und in die Bodenlage geschickt wurde. Felix verteidigte stark und ließ keine Wertung zu. In der zweiten Hälfte das gleiche Bild: Jan ging weiter vorwärts und versuchte alles, um zu punkten. Diesmal mit Erfolg! Die zweite Bodenlage nutzte er und wurde am Ende verdient zum Sieger erklärt.
Vor dem letzten Kampf des Abends stand es 17:10 für die Gäste aus Thalheim.
Pascal „Kalle“ stand damit ohne Druck auf der Matte, hatte es jedoch mit Leon Kolbe zu tun, der an diesem Abend einfach zu stark war. Pascal kämpfte beherzt und versuchte eigene Aktionen zu setzen, musste sich aber am Ende mit 0:16 technisch geschlagen geben.
Am Ende steht ein 21:10 für die Gäste aus Thalheim zu Buche – ein Ergebnis, vor dem man sich nicht verstecken muss. Die Ringer des AC Germania kämpften bis zur letzten Sekunde und stellten den RV Thalheim vor allem in der ersten Hälfte vor erhebliche Probleme.
Vielen Dank an alle Fans für den fairen und lautstarken Ringkampfabend!
Bei der anschließenden Weihnachtsfeier wurde bis in die Morgenstunden die Saison gefeiert. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder! Nochmals ein großes Dankeschön an alle Fans und unsere eigenen Helfer und Unterstützer – ihr seid Alle der Hammer!


