Kopf hoch, Jungs!

Spiel

RSK Gelenau AC Germania Artern

14 - 5

14. Spieltag

21. November 2015, 19:30

Sport Areal Erzgebirgsblick

Bericht

2015-11-22-001

Youngster Anulak Eisenhardt stand gegen Erik Löser kurz vor dem Schultersieg, musste sich in einem spannenden Duell am Ende aber nach Punkten geschlagen geben.

Bericht: Thomas Grosche

Wo fängt man an nach so einem Kampf, bei dem es um soviel ging und der am Ende so wenig einbrachte. Die Germanen waren ausgezogen, um die für den Klassenerhalt so wichtigen Punkte beim Tabellennachbarn im erzgebirgischen Gelenau einzusammeln.

Mit Mann und Maus lief man in der wunderschönen Turnhalle „Ergebirgsblick“ auf, um Großes zu vollbringen. 10 Kämpfe über die volle Zeit, kein Schultersieg oder Sieg mit technischer Überlegenheit, jeder Punkt wurde ausgekämpft. Und wieder waren die Ringkämpfer des AC Germania nur zweiter Sieger.

Es ist Traurigkeit und Enttäuschung, die sich nach dem Kampf im Germanialager breit machte. Und doch ist noch nicht alles verloren. Ganze 4 Punkte brauchen die Arterner theoretisch für den Klassenerhalt. Und wenn es in Gelenau nicht sein sollte, muss es gegen Thalheim, Pausa und Leipzig gelingen.

Den Kopf nach so einer Saison kurz vor dem Ende in den Sand zu stecken und im Selbstmitleid zu versinken, gilt nicht. Trainer und Sportler-abhaken, Brust raus und Kopf hoch. Ja, das ist noch zu schaffen. Das soll keine Durchhalteparole sein, nein das ist die Realität. Wie singen doch die Germania-Fans so treffend: Auf geht´s, Kämpfen und Siegen.

Und gesungen haben die Fans lautstark. Über 100 von ihnen waren vor Ort, um ihrer Mannschaft in den so schweren Zeiten beizustehen. Eine Konjunkturspritze für den gastgebenden Verein. Nimmt man die Eintrittsgelder und die Ausgaben für Speis und Trank zusammen, hat es in der Kasse der Gelenauer richtig geklingelt. Auch ein Aspekt, warum die Arterner Ringkämpfer unbedingt in der Liga bleiben sollten…

Doch wenden wir uns dem eigentlichen Grund der Reise zu, dem Ringen. Beide Teams standen in bester Besetzung an der Waage, Überraschungen blieben leider aus. Und schon der erste Kampf hatte soviel Dynamik und leider auch Dramatik in sich, das manch Einer lieber gleich wieder nach Hause gefahren wäre. Anulak Eisenhadt und Erik Löser brannten ein Feuerwerk an Techniken ab, dass es einigen Zuschauern die Sprache verschlug. Schade nur, das Web, so wird Anulak von seinen Freunden genannt, genau die ersten 14 Sekunden verschlief. Denn in dieser kurzen Zeit flog der Arterner schon zweimal durch die Luft. Es stand 8 zu 0 und die Germaniafans wurden das erste mal kalt geduscht. Wie Web danach aufholte war sehenswert, trotzdem reichte es am Ende nicht. 2 zu 0 gingen die Gäste in Führung und wahrscheinlich war dieser Kampf, den sicher beide Teams anders auf ihrem Rechenzettel hatten, eine wegweisende Initialzündung für den Gastgeber.

Hart zur Sache ging es in der Gewichtsklasse bis 130 kg. Daniel Geist revanchiert sich sehenswert für seine 1 zu 16 Niederlage vom Hinkampf gegen den Polen Kamil Wojciechowski. Das Geisti trotzdem 12 zu 11 verliert muss man hier leider dem Kampfrichter zusprechen. Peter Pippel hatte keinen leichten Job in diesem hitzig geführten Abstiegsduell, aber hier lag er schief.

Geisti zeigte eine Kampfunterbrechung auf Grund einer blutenden Wunde an. Der Kampfrichter reagierte nicht darauf, der Pole nutze die Situation, macht eine Vierer-Wertung, die Geisti auskämpft. Doch dafür wird er nicht mehr belohnt. Bemüht man den Konjunktiv, hätte dieser Kampf anders laufen müssen… Abpfiff vor der Aktion oder Wertung 4 zu 1. Beim Endstand von 12 zu 11 kommt man dann schon ins Grübeln, zumal Geisti hammermäßig kämpft und auch noch die letzten Wertungen macht.

In Sachen Kampf bleiben auch bei dem Jüngsten im Team keine Wünsche offen. Alexander Lehmann fordert Daniel Franke alles ab. Mit seinen 15 Jahren geht Alex beherzt und forsch zur Sache. Gerade in der 2 Runde hat er klare kämpferische Vorteile, die der an seine Grenzen gehende Franke clever neutralisieren kann. Alex verliert knapp nach Punkten.Schade.                       Und so langsam nimmt das Drama seinen Lauf. Die Gelenauer bekommen Oberwasser und können auch die folgenden Kämpfe für sich entscheiden. Plamen Tashev kann nichts gegen David Vala ausrichten. Marko Scherf zieht trotz starkem Kampf den kürzeren gegen Michal Novak. Zur Pause steht es 9 zu 0 und eigentlich ist noch nichts verloren.

Aber an diesem Samstag sollte es einfach nicht gelingen. Und wenn es wirklich Tage gibt, an denen man mit dem falschen Bein aufsteht, der Samstag war so einer. Markus Knobel unterliegt Andrzej Sokalski in einem sehr spannenden Kampf und die Gastgeber ziehen weiter davon. Selbst Steve Brylla, der sich für diesen Kampf soviel vorgenommen hatte, kann sich gegen seinen Dauerrivalen Stefan Saul nicht durchsetzen.

3 Kämpfe vor Schluß steht es somit 13 zu 0 und die Niederlage ist besiegelt. Ergebniskosmetik kann Oldrich Varga betreiben, der in bekannter Manier Kevin Mehlhorn zermürbt. Der Gelenauer versucht 6 Minuten lang, sich dem Kampf zu entziehen. Dieses erfolglose Unterfangen macht leider wenig Werbung für den Ringkampfsport.

Die Seele aus dem Leib ringt sich Jan Zizka gegen Tomas Sobecky. Jan versucht alles menschenmögliche, um dem clever agierenden Sobecky ein paar Punkte abzuringen. Doch vergebens, Sobecky bringt die 2 zu 0 Führung über die Zeit, auch wenn er sich gerade in der 2. Runde nicht mit Ruhm bekleckert.

Am Ende ist es Juan Ngyuen, der den letzten Kampf des Abends gewinnt. Gegen Norman Mahmudov lässt Juan nichts anbrennen und punktet sicher zum 7 zu 2 Endstand in dieser Begegnung.

Die Freude im Germanialager ist verhalten. Zuviel hatte man sich vorgenommen und zuwenig erreicht. Der Endstand von 14 zu 5 scheint deutlich, aber auch die Gelenauer bestätigen, jeder einzelne der Kämpfe hätte auch anders ausgehen können.

Wie schon eingangs erwähnt, wird es nun immer schwerer für die Arterner Ringkämpfer.

Die Jungs müssen jetzt durchschnaufen und Kräfte sammeln. Drücken wir die Daumen, dass Trainer Michael Getschmann schon am kommenden Samstag eine schlagkräftige Truppe auf die Matte schickt, um eventuell Thalheim vor heimischem Publikum zu schlagen. AC,AC,AC.


Einzelergebnisse

2015-11-22-002


Bilder

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3 Antworten zu Kopf hoch, Jungs!

  1. genau die richtige Einstellung, haben die Jungs verdient

  2. Ob Regionalliga, Bundesliga 1 od 2. Völlig egal. WIR bleiben euch treu!!!!!!
    Immer der AC Germania

  3. Sehr schöner Bericht. Und Jungs Kopf hoch, wir stehen hinter euch egal was passiert. AC AC AC

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