Tatort Unstruthalle

Spiel

AC Germania Artern SV Luftfahrt Berlin

18 - 14

7. Spieltag

14. Oktober 2017, 19:30

Unstruthalle | Unstrutstraße | 06556 Artern

Bericht

Tim Walther behielt im letzten Kampf des Abends die Nerven und machte mit seinem Schultersieg den Gesamtsieg über Berlin perfekt.

Bericht: Thomas Grosche

Als der Hallensprecher am Samstag Abend dem Publikum zum Auftakt des Doppelkampftages eine spannenden Wettkampfabend versprach, wurde das sicher von so Manchem mit einem mitleidigen Lächeln abgetan. Was dann aber wieder einmal in der Unstruthalle los war, sucht seinesgleichen.

Ein hitziges und bis zum letzten Kampf spannendes Duell zwischen der Germania-Reserve und dem Primus der Oberliga aus Magdeburg (ausführlicher Kampfbericht folgt) bildete den Auftakt zu einem echten Ringkampfkrimi zur besten Sendezeit.

Schon hier lagen die Nerven blank und es knisterte im Hexenkessel gewaltig, doch das war nur das Vorspiel. Der richtige Knaller folgte auf dem Fuße.

Spitzenreiter Luftfahrt Berlin kam an die Unstrut, um die Germanen aufzumischen. Der deutliche Sieg im Hinkampf ließ eigentlich keinen Zweifel an einer erfolgreichen Mission der Hauptstädter. Und als es dann vor dem letzten Kampf des Abends 14 zu 14 stand, war die ganze Halle aus dem Häuschen.

Ja, das leidgeprüfte Publikum hatte schon viel erlebt, aber es gibt im Leben und erst recht im Sport immer wieder Steigerungen. An diesem Abend schufen sich die Germanen ein kleines Denkmal. Zuschauer sei Dank. Denn maßgeblichen Anteil hatte das Publikum.

Als der Eisbär als Chefantreiber die Pauke in die Hand nahm, wurden die Germaniakämpfer nach vorn gepeitscht und wirklich jeder der Athleten ging an diesem Abend ans Limit.

Es war schon weit nach 21.00 Uhr als Kampfrichter Tino Gerlof zum letzten Kampf bat. Punktestand 14 zu 14. Alle Hoffnungen lagen nun auf Tim Walther. Bis dorthin hatten sich die Germanen gut verkauft, hatten nach Rückstand aufgeholt und so das Geschehen offen gehalten. Jetzt sollte es der letzte Kampf bringen. Wurde die fulminante Aufholjagd belohnt?

Doch schauen wir kurz zurück. Jan Gabor Leuthold, ein echter Freistiler, ringt auf Schadensbegrenzung und gibt nur 2 Mannschaftspunkte ab. Das erste Achtungszeichen setzt Daniel Geist. Souverän punktet Geisti in Runde 1 den Berliner Marvin Krüger aus. 6 zu 0 zeigt die Anzeigetafel zur Pause. Doch Geisti legt nach und schultert den verdutzten Krüger in Runde 2. Die Halle steht Kopf.

Schwerer haben es Stephan Knopf und Jan Richtsteig, beide Sportler kommen nicht zum Zuge, können aber eine technische Niederlage verhindern.

Ein technisches Feuerwerk brennen Anulack Eisenhardt und Mansur Hatuev ab. Es geht zwischen beiden Sportlern hin und her, zur Pause führt Anulack 6 zu 4. Sollte hier ein Wunder geschehen? Leider nein, denn der junge Germane kann in der 2. Runde nicht mehr punkten und verliert gegen den technisch brillanten Hatuev.

4 zu 12 steht es zur Pause, eigentlich scheint alles verloren. Doch die kühlen Rechner haben noch Hoffnung.

Auf 6 zu 12 verkürzt Michal Pietrzak. Clever punktet er Richard Schröder aus. 7 zu 0 steht es am Ende für den bescheidenen Polen, der sich längst in die Herzen des Publikums gerungen hat.

Ganz nah dran ist Steve Brylla. Im Hinkampf verlor Steve deutlich 9 zu 0 gegen Doa Küksar, diesmal geht Steve mit einer blitzsauberen Kopfrolle in Führung, kann sie aber leider nicht bis zum Kampfende verteidigen. Es steht 6 zu 14.

Jetzt spielen die Berliner den Germanen in die Karten. Die Gewichtsklasse bis 80 kg können die Gäste nicht besetzen und überlassen die Punkte kampflos. So fährt Pascal Göbel einen sehr wertvollen Vierer ein. 10 zu 14.

Zwei Kämpfe stehen noch aus. Rechnerisch ist noch alles möglich. Doch dazu müssen die Germanen beide Duelle für sich entscheiden.

Jan Zizka macht Ballett. Vollgasringkampf. 7 zu 0 zur Pause für Jan. Gut, aber noch nicht ausreichend. Je mehr Punkte Jan holen kann, desto besser wäre es für den letzten Kämpfer des Abends. Das weiß Jan natürlich und powert auch in Runde 2 immer weiter. 20 Sekunden vor dem Kampfende stellt er die technische Überlegenheit her. Eine wahnsinnige Energieleistung wird mit so wichtigen 4 Punkten belohnt. Die Stimmung bis dahin ist gewaltig. Das Publikum feiert den Tschechen frenetisch.

Doch einen Kampf haben wir noch. Alle Hoffnungen lagen nun auf Tim. Greifbar war die Anspannung in der Halle. Die ersten 2 Punkte holte allerdings der Berliner Adam Daraev, Tim gleicht nach einer knappen Minute aus. Pausenstand 2 zu 2. Nun mussten es die letzten 3 Minuten bringen. Es dauert eine weitere Minute bis zur nächsten Wertung, 4 Punkte für Tim. Hoffnung, Jubel, Herzattacken. Ein hartes Stück Arbeit auch für das Publikum.

Und dann passiert es. Erst Zweier-Wertung für Waldi und dann gefährliche  Lage für Daraev. Da lässt Waldi keine Luft mehr dran. Schultersieg! 18 zu 14. Heimsieg!

Ein überaus spannender und fairer Wettkampfabend geht zu Ende. Die Germanen siegen am Ende verdient. Respekt muss man den Gästen aus Berlin zollen. Mit einer sehr jungen Mannschaft, ein Beleg für hervorragende Nachwuchsarbeit, mischen die Hauptstädter die Liga auf. Schon nächste Woche geht es weiter.

Das Oberliga-Team kämpft 19.30 Uhr zu Hause gegen die Reserve vom KAV Mansfelder Land. Auswärts müssen die Regionalligisten ran. Es geht diesmal nach Leipzig zum KFC.

Hoffen wir, das die Germanen an den Erfolg aus dem Hinkampf anknüpfen können. AC,AC,AC!


Einzelergebnisse Regionalliga


Bilder
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