Germanen verlieren auch in Berlin

Spiel

SV Luftfahrt Berlin AC Germania Artern

22 - 9

2. Spieltag

9. September 2017, 18:30

Schule am Buntzelberg | Schulzendorferstraße 112 | 12526 Berlin

Bericht

Oldrich Varga besiegte Simon Papsdorf nach Punkten, Papsdorf zeigte sich als sehr fairer Sportler und korrigierte eine Fehlentscheidung des Kampfrichters.

Nach der enttäuschenden Auftaktniederlage gegen Potsdam mussten sich die Regionalligaringer des AC Germania Artern auch beim zweiten Kampf in Berlin deutlich geschlagen geben. Es hat nicht sollen sein und es ist sehr müßig darüber zu philosophieren warum die Germanen nun auch in der Regionalliga (welche ja der direkte Nachfolger der 2. Bundesliga ist) nun auch nicht wie noch vor einigen Jahren jeden Gegner aus der Halle schießen. Verständlicherweise stößt das bei einigen „Fans“ auf großen Unmut, am meisten aber dürften sich die Athleten selbst ärgern und auch in Berlin gab es nach dem Kampf ungläubige Blicke auf Seiten der Germanen.

So einfach ist es dann doch nicht und hinter den Kulissen wird mit dieser Situation durchaus kritisch umgegangen. Die Mannschaft welche im ersten Kampf gegen Potsdam von vielen den Stempel „unmotiviert“, „Leistungsschwach“ und „lieblos“ aufgedrückt bekommen hatte zeigte in Berlin ein ganz anderes Gesicht. „Die Einstellung hat gestimmt und kämpferisch gab es auch nichts zu meckern.“ attestierte Ex-Germanencoach Michael Getschmann dem Team nach dem Kampf. Trotzdem gingen 7 der 10 Duelle an die Hauptstädter.

Jan Gabor Leuthold legte gegen Önder Bugrahan gut los und ging schnell in Führung. Es entwickelte sich ein spannender Kampf wo beide Athleten Akzente setzten. Nach der vollen Kampfzeit entschied die bessere Kondition den Kampf zugunsten des jungen Berliners.

Mit Marvin Krüger hatte Daniel Geist im Schwergewicht den aktuellen deutschen Meister der Junioren als Gegner. „Geisti“ bestimmte den Kampf und ackerte was das Zeug hält, leider wurden diese Bemühungen vom Kampfrichter Vladislaw Grigorjev nicht wahrgenommen. Ein deutlicher Überwurf aus dem Stand wurde z.B. nur mit zwei Punkten gewertet. 6:0 und zwei Mannschaftspunkte gingen aufs Germanenkonto.

Ähnliches wurde dann auch Stephan Knopf zum Verhängnis. Gegen Abu Gedaev ging „Knöpfchen“ nur vorwärts, die Pfeife des Kampfrichters blieb aber stumm. Gedaev konterte clever und holte sich die Punkte. Als nach fünf Minuten (!) das erste Mal die Bodenlage angeordnet wurde erkämpfte der Arterner Kapitän mit einer Rolle die Zweierwertung, musste dann aber dem bisherigen Kampfverlauf Tribut zollen und verlor nach Punkten.

Schwer hatte es auch Neuzugang Jan Richtsteig, gegen die Blitzangriffe des starken Polen Szymon Janz konnte er nichts entgegensetzen. Am Ende wurde jeder Punkt hart ausgekämpft und Jan verhinderte die technische Niederlage.

Mit Doa Küksar bekam Steve Brylla im letzten Kampf vor der Pause einen mehrfachen Medaillengewinner bei deutschen Meisterschaften vorgesetzt. Auch hier entwickelte sich ein spannender Freistilkampf wo um jede Wertung gekämpft wurde. Angetrieben vom Heimpublikum kämpfte sich Küksar in einen Rausch und gewann weitere drei Mannschaftspunkte für sein Team.

Ein weiteres spannendes Duell folgte zwischen den beiden Modellathleten Oldrich Varga und Simon Papsdorf. In gewohnter Manier machte „Olda“ druck und führte zur Pause mit 6:0. Zum absoluten Unverständnis aller Personen in der Halle entschied der Kampfrichter auf eine Passivität des unermüdlich rackernden Tschechen. Nachdem auch der Hinweis des Kampfgerichtes unerhört blieb lag es an der Fairness des Berliners das der Kampf im Stand weiterging. Für diese sportliche Geste hat Simon Papsdorf an diesem Abend den Fairplaypreis mehr als verdient! Nach sechs Minuten siegte Olda schließlich mit 9:0.

Andre Günther versuchte gegen den starken Mansur Hatuev wirklich alles um die Niederlage gering zu halten. Der Hausherr ließ nichts zu und erkämpfte sich seinerseits die Punkte zum technischen Überlegenheitssieg.

Mit dem Polen Adam Sobieraj hatte Tim Walther einen Spitzenringer vorgesetzt bekommen, der Ex-Greizer nahm an neun EM- und acht WM-Turnieren teil und gewann 2010 EM-Bronze. „Waldi“ konnte einige schnelle Angriffe platzieren, Sobieraj konterte aber jedes Mal routiniert und gewann nach fünf Minuten technisch.

Im vorletzten Kampf traf Pascal Göbel auf Richard Schröder. Der Berliner machte ordentlich Dampf und war klar der aktivere aber „Kalle“ versuchte alles um seinerseits zu punkten. Auch hier wurden vom Mattenleiter einige Aktionen, gerade im Zonenkampf sehr zweifelhaft bewertet was allerdings nichts an der Überlegenheit Schröders geändert hätte.

Nun blieb es an Matous Morbitzer gegen Tim Knobloch den Schlusspunkt zu setzen und das Endergebnis wenigstens leicht zu schönen. Nach nur zwei Minuten gewann der technisch versierte Tscheche verdient auf Schulter und stellte den 9:22 Endstand her.

Sicher ist auch diese Niederlage ärgerlich aber wenn man es nüchtern und realistisch betrachtet war auch hier bis auf den einen oder anderen Punkt der vlt. auf den nicht sehr umsichtigen Luckenwalder Kampfrichter geht, nicht mehr zu holen. Ob sich die Germanen von ihrem selbstgesteckten Ziel der Finalrunde bereits vorzeitig verabschieden können wird sich vielleicht schon nächste Woche beim Heimkampf gegen den KFC Leipzig zeigen.


Einzelergebnisse Regionalliga


Bilder
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Eine Antwort zu Germanen verlieren auch in Berlin

  1. Vince sagt:

    Wer auch immer das geschrieben hat, bitte lasst den Autor jetzt immer die Wettkampf Nachlese schreiben. Der Bericht ist treffend und fachmännisch geschrieben, daß was von Thomas Grosche kommt ist nicht wirklich unterhaltsam und teilweise schon peinlich für den Verein.

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