Drama in der Unstruthalle

Spiel

AC Germania Artern RV Lübtheen

14 - 16

13. Spieltag

12. November 2016, 19:30

Unstruthalle

Bericht

2016-11-13-001

Matous Morbitzer brachte mit seinem Schultersieg über den Vize-Europameister von 2015 Andrey Ginc die Unstruthalle zum ausrasten.

Bericht: Thomas Grosche

Betretene Mienen, empörte Zuschauer, Fassungslosigkeit. So endete ein eigentlich grandios begonnener Ringkampf im Arterner Hexenkessel. Von himmelhoch Jauchzend bis zu Tode betrübt war wieder einmal alles dabei und scheinbar erfährt der Leidensweg des AC Germania und seiner so emotionalen Fans bei jedem Heimkampf eine Steigerung. Bedenkt man, dass noch 9 Sekunden vor Schluss des Mannschaftskampfes zwischen dem AC Germania und dem RV Lübtheen der Heimsieg in Sack und Tüten war, ist die Wettkampfausgang um so dramatischer. Selbst die im Nachgang durchgeführte Videoanalyse bestätigte die Entscheidungen des Kampfrichters, ein sicher geglaubter Sieg löste sich in Luft auf.

Der Leidtragende war diesmal Markus Knobel. Als letzter Kämpfer des Abends sollte er den 14 zu 15 Rückstand egalisieren und mit einem Punktsieg den Triumph für die Germanen perfekt machen.  Und die 6 Minuten hatten es in sich. Schon bei der ersten Aktion verletzte sich Markus an der Rippe, doch das Adrenalin im Körper ließ keinen Schmerz zu.

Selbst eine Platzwunde an der Augenbraue konnte den entfesselnd ringenden Germanen nicht aufhalten. Schnell stand es 7 zu 2 und das Publikum peitschte Markus weiter nach vorn. Der passiv ringende und nur auf Konter wartende Martin Buhz schien schon geschlagen, doch Sekunden vor dem Abpfiff nutze er seine Chance und nahm dem schon sicher geglaubten Sieger 6 Punkte ab. Am Ende stand es 8 zu 8, die höhere Wertung, es war ein Vierer, entschied für Buhz und die Germanen stürzten in das Tal der Tränen.

Dabei hatte alles so gut angefangen. Schon der Auftakt lief nach Plan.

Tim Salzmann hatte keine Probleme und rang innerhalb von 2 Minuten den jungen Silvio Klink nieder.

Auch Geisti gab Gas und beherrschte 6 Minuten lang den Ex-Luckenwalder Robert Glor. Schon führten die Germanen 6 zu 0, ein Top-Einstand vor heimischem Publikum.

Stephan Knopf rang sich die Seele aus dem Leib und verhinderte gegen Alexander Ginc eine technische Niederlage.

Als dann Plamen Tashev seinen Landsmann Daniel Bankov in die Schranken wies, war die Stimmung eigentlich auf dem Höhepunkt. Doch es gab noch eine Steigerung.

Als Matous Morbitzer den Medaillengewinner der Kadettenwelt- und Europameisterschaften des Jahres 2015, Andrej Ginc, nach Punkterückstand per Kopfhüftschwung auf beide Schultern beförderte, platzte die Hütte. Oh, wie war das schön.

Vor lauter Begeisterung verpassten die euphorisierten Fans beinahe die Halbzeitpause. Insider wussten, es wird noch einmal ganz schwer und leider sollten sie Recht behalten.

Oldrich Varga, gesundheitlich noch immer angeschlagen, rackerte was das Zeug hielt. Gegen den clever agierenden Rajbek Bisultanov war an diesem Abend jedoch kein Kraut gewachsen. Die vom Publikum lautstark geforderten Passivitätsverweise gegen den Dänen blieben aus und so verlor Olda knapp nach Punkten. Das Publikum machte sich ob der Kampfrichterentscheidung lautstark Luft und wurden erst recht durch eindeutige Gesten von Bisultanov provoziert. Ja in solchen Situationen zeigt sich sportlich Größe, Bisultanov gehörte da an diesem Abend eher zu den Zwergen.

Anulak Eisenhardt und Tim Walther standen heuer auf verlorenem Posten. Sowohl Wep, der in ungewohnter Stilart und Gewichtsklasse antrat, als auch Tim mussten gegen Dennis Langner und Lennard Wickel deutliche Niederlagen hinnehmen.

Und so kam es wie es kommen musste. Jan Zizka versuchte alles, doch Frederik Bjerrehuus erwies sich wieder einmal als der Bessere in diesem Duell. Wenn auch knapp, doch siegreich nahm der Däne 2 wertvolle Punkte mit in den Norden.

14 zu 15 vor dem letzten Kampf. Alles schien möglich, ja hätte, wäre, wenn…. Der Konjunktiv hilft hier nicht weiter. Der AC Germania verliert denkbar knapp in dramatischer Art und Weise gegen keinen besseren sondern cleveren Gegner. Hoffen wir, das Markus Knobel schnell wieder auf die Beine kommt, der AC braucht im Endspurt einfach jeden Sportler. Schon nächste Woche geht es in Gelenau wieder zur Sache. Gespannt darf man sein, wie sich die Gelenauer diesmal aus der Affäre ziehen. Folgt eventuell sogar der Komödie Zweiter Teil?

Zu Hause sehen die Fans am kommenden Samstag den Halbfinal-Rückkampf zwischen dem AC Germania und der Kampfgemeinschaft Salzgitter-Wernigerode. Hier ist Wiedergutmachung angesagt, am letzten Samstag gab es tüchtig eine auf die Mütze für die Youngster des AC.


Einzelergebnisse

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Bilder

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2 Antworten zu Drama in der Unstruthalle

  1. Gut geschrieben. Man kann nur hoffen, dass sich bei der Ringerregeln wieder etwas ändert und Passivität nicht mehr punkteentscheidend Einsatz findet und sich die Sportler wieder auf Technik und ein sehenswertes Kampfgeschehen besinnen. Für die Germanen tut es mir leid. Verdient haben es sich die Männer allemal einen Sieg einzufahren!

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