Sieg

Spiel

AC Germania Artern KFC Leipzig

11 - 10

9. Spieltag

24. Oktober 2015, 19:30

Unstruthalle

Bericht

2015-10-25-001

Karan Mosebach gewann zwar seinen Kampf gegen Jan Ziska knapp nach Punkten, in der Endabrechnung reichte das aber nicht und die Germanen durften feiern!

Bericht: Thomas Grosche

Was war das für eine Schlacht. Die letzten 6 Minuten der überaus spannenden und dramatischen Begegnung zwischen dem AC Germania und dem KFC Leipzig hatten es in sich. Mehr ging nicht. Und sicher hätten einige Zuschauer lieber die Halle verlassen, um nicht ansehen zu müssen, wie die Germanen vielleicht wieder knapp am Sieg vorbei schrammen. Zu oft mussten die Fans und Sportler leiden, gingen trotz großem Kampf leer aus. Doch am Samstag hat alles gepasst. Der AC Germania Artern belohnt sich nach großem Kampf gegen den KFC Leipzig mit dem ersten, ja historischen Sieg in der 2. Bundesliga.

Kämpfen und Siegen. Der Schlachtruf der Fans begleitete das Team schon seit Jahren, aber noch nie wurde dieser so eindrucksvoll gelebt. Sieben Kämpfe entschieden die Germanen für sich, nur derer drei waren es für die Sachsen. Schon allein diese Tatsache zeigt, wie eng es bei dem umkämpften 11 zu 10 Sieg im Arterner Hexenkessel zuging.

Da war der Auftaktsieg von Analuk Eisenhart Gold wert. Klarer Favorit in dieser Begegnung war der Pole Adam Bienkowski. Gegen den Freistilspezialisten stand Web als Klassiker eigentlich auf verlorenem Posten. Das sah der Pole auch so und unterschätzte somit den erst 16-jährigen Germanen komplett. Denn der hatte alles, nur keine Angst und erst recht keinen Respekt. Nach nur 90 Sekunden klinkte Web erst einmal einen sehenswerten Wurf aus und schultert den Polen. Leider verletzte sich Adam Bienkowski beim Versuch, sich abzufangen und musste die Nacht im Krankenhaus verbringen. Beste Genesungswünsche an dieser Stellen an den Polen und ein Dankeschön an den Mannschafts-Doc Frau Kersten, Christin Knopf und Arne Brömme, die sich professionell um den Verletzten kümmerten.

Mit Volldampf ging es dann in der Gewichtsklasse bis 130 kg weiter. Rene Zimmermann war es, der die erste Wertung gegen Plamen Tashev machte. Doch der Germane kämpfte sich zurück und entschied die Begegnung mit 3 zu 2 für sich. Schon stand es 5 zu 0 für die Arterner.

Richtig schwer hatte es Tim Salzmann gegen den EM und WM Teilnehmer Avgustin Spasov. Aber Tim machte genau das, was das begeisterte Publikum sehen wollte, er kämpfte. Auch wenn es in der zweiten Runde vorbei war, honorierte das Publikum den Auftritt des Germanen mit einem riesigen Applaus. Und den verdiente sich auch Michal Pietrzak. Gegen Florian Rau verstand es Michal immer wieder zu punkten. Auch wenn der Leipziger zum Ende des Kampfes noch einmal bedrohlich nahe kam, rette Michal Pietrzak einen 7 zu 6 Punktsieg für die Arterner. Das Publikum war aus dem Häuschen, stand es doch nach 4 Begegnungen 6 zu 4 für die Gastgeber.

Doch die Sachsen hatten mit Stefan Ivanov noch ein As im Ärmel. Der international erfolgreiche Bulgare brachte die Gäste im Kampf gegen einen beherzt auftretenden Tim Walther wieder in Führung.

So stand es zur Pause 6 zu 8 und es gab viel Gesprächsstoff für die emotional leicht angekratzten Zuschauer. Es wurde schon hin und her gerechnet, um etwaige Prognosen zu stellen, doch noch war alles offen und die nächsten extrem spannenden Kämpfe sollten die Entscheidung bringen.

Und das war nichts für schwache Nerven.

Oldrich Varga musste Schwerstarbeit gegen Tom Zymara leisten. In dem sehr ausgeglichenen Kampf entschied am Ende die aktivere Kampfweise von Olda die Begegnung. 7 zu 8 und noch 4 Kämpfe folgten.

Schon im Vorfeld der Begegnung war man gespannt, wie sich Marko Scherf gegen den erfahrenen Arne Brömme aus der Affäre ziehen würde. Da die Germanen jeden Punkt benötigten, gab es nur ein Motto für Marko und das hieß Angriff. Als aktiverer Kämpfer wird er am Ende belohnt und siegt denkbar knapp mit 4 zu 3. Den Zuschauern fällt ein Stein vom Herzen, der 8 zu 8 Ausgleich wird frenetisch gefeiert.

Noch 3 Kämpfe standen aus und noch immer war nichts entschieden. Ganze 12 Punkten konnten theoretisch noch vergeben werden, also war für beide Teams noch alles drin.

Und als Marcus Knobel in der Begegnung gegen Johann Steinforth nach 2 Minuten die erste Wertung erkämpft, verwandelt sich die Halle in ein Tollhaus. Die Stimmung sollte bis zum Ende des Mannschaftskampfes nicht mehr nachlassen und sicher war auch das ein Schlüssel zum Erfolg. Und Marcus punktete weiter. Nicht nachlassend sichert er sich sehr zur Freude seiner Eltern, sie waren extra aus Dewangen angereist, seinen ersten und so wichtigen Sieg im Trikot des AC Germania. Nun stand es 9 zu 8 und die Germanen übernahmen wieder die Führung. Und eins war jetzt schon klar. Beim nächsten Heimkampf gibt es zu jeder Eintrittskarte eine Beruhigungstablette dazu. Das was die Germanen in dieser Saison zeigen, ist entfach nichts für schwache Nerven. Selbst, wenn der nachfolgende Juan Nguyen scheinbar die Ruhe selbst ist, steigt die Anspannung auf den Rängen schon fast ins Unerträgliche. Doch auf Juan ist Verlass. Punkt für Punkt zieht er Florian Liebscher ab, holt 2 wertvolle Mannschaftspunkte und dreht den Lärmpegel in der Halle auf Anschlag. 11 zu 8 und noch ein Kampf steht aus.

Und da waren sie, diese alles entscheidenden 6 Minuten. Die Mannschaftskameraden von Jan Zizka hatten gute Vorarbeit geleistet. Jetzt lagen die Blicke alle auf Jan und er hatte es richtig schwer. Gegen Karan Mosebach, immerhin 2. der Kadetten EM und 4. der Olympischen Spiele der Kadetten, musste er komplett an seine Grenzen gehen. Als Mosebach nach knapp 2 Minuten schon 5 zu 0 in Führung ging, lief bei manchen Fans im Kopfkino wahrscheinlich schon Trauermusik. Doch die hatten die Rechnung ohne Jan Zizka gemacht.

Der sympathische Prager kämpft sich unter dem tosenden Beifall der Zuschauer und Mannschaftskameraden zurück.

Ja, so etwas hat Artern wahrscheinlich noch nicht erlebt. 6 Minuten Daueranfeuerung, Sprechchöre, rhythmische Beifallsbekundungen und am Ende grenzenloser Jubel. Jan lässt nur eine 3 zu 6 Niederlage zu, die Leipziger holen hier nur 2 Mannschaftspunkte und der AC Germania gewinnt 11 zu 10. Mehr ging nicht.Kurz vor 22.00 Uhr brechen in der Unstruthalle alle Dämme. Die Freude und Begeisterung ist grenzenlos. Wahnsinn. So lange mussten die Ringkämpfer und Fans des AC Germania auf den ersten Sieg warten.

Jetzt ist es passiert und es fühlt sich verdammt gut an. AC,AC,AC.


Einzelergebnisse:

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Bilder

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2 Antworten zu Sieg

  1. Geschrieben wie eine Liveberichterstattung eines Radioreporters. Klasse. Das Foto ist das Bild des Tages 🙂

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