Germanen auch in Thalheim zweiter Sieger

Spiel

RV Thalheim AC Germania Artern

20 - 10

6. Spieltag

10. Oktober 2015, 19:30

Sportlerheim Thalheim

Bericht

2015-10-11-001

Oldrich Varga gewann das Duell der beiden besten Tschechischen Ringer (75kg-Klasse) und bewies einmal mehr wie stark er in dieser Saison ist.

Bericht: Thomas Grosche

Die Zeichen waren eigentlich gar nicht so schlecht. An der Waage offenbarte sich, das die Sachsen nicht in bester Besetzung antreten würden. Mit Peter Haase und Alexander Tyschkowski fehlten gleich 2 Stammringer, sie weilten bei einem internationalen Turnier und standen somit nicht zur Verfügung. Somit mussten die Gewichtsklassen 61 kg mit Thomas Berger und die 130 kg mit Marcel Böhme neu besetzt werden und allein von der Papierform her war hier einiges möglich. Doch am Ende hat es wieder nicht gereicht , auch wenn die Bilanz mit 6 zu 4 Siegkämpfen schon besser aussah als noch vor Wochenfrist beim Heimkampf gegen Gelenau. Und trotzdem lässt ein Sieg weiter auf sich warten und die Verantwortlichen haben alle Hände voll zu tun, um Moral und Stimmung hoch zu halten. Aber auch an der Aufstellung der Germanen musste gebastelt werden. Alexander Lehmann verletzte sich am Mittwoch im Training und so musste Klassiker Analuk Eisenhart einspringen. Und was der junge Bursche in der ersten Runde gegen Neuzugang Ioan-Roul Donu, immerhin Medaillengewinner der Junioren-EM, zeigte, ließ die Herzen der Fans höher schlagen. Nach 3 Minuten stand es nach Punkten 8 zu 8 und erst in der 2. Rund musste Web die Segel streichen. Schade, aber noch ein paar Kämpfe in der Liga, und der sympathische Germane bringt solche Duelle selbst in der ungeliebten freien Stilart sicher nach Hause. Leicht hatte es dagegen Plamen Tashev, gegen Marcel Böhme benötigte der Bulgare 2 Minuten und stand als Sieger mit technischer Überlegenheit fest. Vollkommen unzufrieden mit seiner Leistung war Tim Salzmann, gegen Freistiler Thomas Berger fand er kein Mittel, um überhaupt in den Kampf zu kommen. Der Thalheimer bestimmte Fassart, Tempo und das Kampfgeschehen komplett. Schade. Doch auch der nachfolgende Daniel Geist konnte nicht überzeugen. Beim Stand von 5 zu 4 war zur Pause gegen einen besiegbaren Radoslav Dublinowski alles offen, doch nach dem Wiederanpfiff war der Zug weg. Geisti quälte sich mit Magenkrämpfen über die Zeit und entging nur knapp einem technischen k o. Für Steve Brylla rückte an diesem Kampftag Tim Walther in der Gewichtsklasse bis 66 kg Freistil ins Team.In den ersten Minuten bestimmte der Thalheimer Dawid Takunow das Geschehen auf der Matte, erst zum Ende hin kam Tim immer besser in den Kampf und traute sich auch den einen oder anderen Angriff zu. Leider zu spät, aber erkennbar, dass gerade die jungen Germanen das Ringen nicht verlernt haben. Als emotionaler. aber in sicherer Entfernung entspannt weilender Zuschauer wünscht man sich diese frechen, sicher teilweise auch risikoreichen Angriffe eines Anualak Eisenhardt, die technischen Raffinessen eines Jan Zizka oder Juan Nguyen und erst recht die erbarmungslose Kampfweise eines Oldrich Varga wenigstens in Ansätzen bei den anderen Athleten. Aber im Vorfeld der Saison wussten alle Beteiligten, das es ein ganz schwerer Gang werden würde und leider bekommen es die Germanen einschließlich des fantastischen Publikums jede Woche auf`s Neue vorgeführt. Und da sind wir schon bei Oldrich Varga. Und was uns Olda am Samstag an Kampfeswillen und Konsequenz zeigte, war eine Lehrstunde für alle Anwesenden. 6 Minuten Vollgas gegen einen voll im Saft stehenden WM-Teilnehmer Petr Novak und ein absolut verdienter Punktsieg auf Grund der höheren Wertung. Wahnsinn. Vergleicht man den Wettkampfverlauf mit einem klassischen Sauna-Gang, so wäre jetzt das Kaltwasserbecken an der Reihe. Und leider sitzen wir auch schon mitten drin. Gegen Alexander Grebensikov, WM-Teilnehmer 2012 und 2013, hat Marco Scherf keine Chance. Nach knapp einer Minute ist die Sache vom Tisch. So ganz langsam ringt sich Markus Knobel ein. In den ersten Kämpfen mit sich selbst und seinen Ansprüchen absolut unzufrieden, kommt er langsam in Schwung. Auch wenn es gegen Benjamin Opitz noch nicht ganz reicht, sind positive Tendenzen sichtbar. Wir drücken die Daumen, das der Aufwärtstrend weiter anhält. Längst in der Liga abgekommen ist Juan Nguyen. Mit seinem konzentrierten und konsequenten Kampfstil ist er jederzeit auf der Höhe des Kampfgeschehens und erweist sich als eifriger Punktesammler des ACG. Ach an diesem Wochenende lässt Juan nichts anbrennen und besiegt Alexander Hast sicher nach Punkten. Und da sind wir schon beim letzten Kampf des Abends angelangt. Und wenn es im Ringkampfsport den Begriff Old School geben sollte, auf Jan Zizka trifft er zu 100 % zu. Seine Art zu kämpfen ist eine Augenweite für jeden Ringkampf-Fan. Immer gefährlich, vielseitig, beweglich und immer dran an der Hüfte. Fast unscheinbar neben der Matte, entfacht er auf dem Mattenquadtrat jedes Mal ein Feuerwerk und sorgt damit für beste Unterhaltung. Auch die Thalheimer Fans konnten sich nur verwundert die Augen reiben, als sie mit ansehen mussten, was ihrem Tobias Löffler widerfährt. Und als Jan Zizka 30 Sekunden vor Schluß auch noch eine Schleuder raushaut, gab es in der Germaniaecke kein Halten mehr. Ja, der AC Germania hat wieder verloren. Nicht schön, aber leider nicht mehr zu ändern. Aber einige der Kämpfe hatten wie auch schon in den Begegnungen davor Substanz und einen enormen Unterhaltungswert. Wir können der Mannschaft nur wünschen, das sich nach so guten Einzelaktionen auch bald der Erfolg für das ganze Team einstellt. Die nächste Herausforderung wartet schon am kommenden Samstag in der Unstruthalle. Alte Bekannte aus Pausa klopfen an, und eigentlich ist es jetzt an der Zeit, zu punkten. Wir halten sie auf dem Laufenden.

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3 Antworten zu Germanen auch in Thalheim zweiter Sieger

  1. Arndt L. sagt:

    „gegen Freistiler Thomas Berger fand er kein Mittel“ seit wann ist Bergser Freistiler? Seine DM-Erfolge hat er im Klassich geholt :-). Bitte beim nächsten mal besser erkundigen ACG

  2. Dauergast sagt:

    Toll, dass der ACG sich der Herausforderung gestellt hat. Respekt an in ersten Linie an die Mannschaft. Für den Zuschauer: ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Kämpfern. Da scheint es bald so, als spiele der Trainer keine Rolle. Wo doch im Dez 2014 auf den treuen Kämpfern rumgehackt wurde, die jetzt immer noch mit erhobenen Hauptes auf die Matte gehen und alles geben. Schade das der „Trainer“ seine Meinung nicht öffentlich revidiert. Verdient hätten es die Jungs. Auch wenn leider noch nicht alle die Chance bekommen haben sich zu zeigen und das könnten sie.Da steckt anscheinend kein Vertrauen mehr drin. Die neuen Kämpfer werden in den Himmel gehoben und die die das neue Spektakel errungen haben, müssen in den Schatten treten. (Knobel 4 Kämpfe keine Wertung, laut Ligadatenbank, „positive Tendenz)

  3. Wir haben aus der Heimat alle mitgefiebert! Gut geschrieben und alles prima zum Ausdruck gebracht, super Foto von Olda. Einen Sieg haben alle einmal verdient, wir geben die Hoffnung nicht auf und glauben an euch!

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