ACG vs RC Germania Potsdam 22:18
Jan Friedl (rot), konterte eine Aktion von Aslan Mahmudov, konnte ihn aber nicht schultern.
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AC Germania schlägt Potsdam in der Regionalliga 22:18. Vereinspräsident Gerd Pillep freut sich über Olympia-Verbleib
Geburtstagskind Jan Friedl, der am Montag 26 Jahre jung geworden ist, stand symbolisch für das Auf und Ab der Gefühle am Samstagabend. Vor der Pause, vor allem nach seinem eigenen Kampf, wirkte er deprimiert, ruhig und in sich gekehrt. Aber dann, als die Germanen nach der Pause ihre Aufholjagd starteten, feuerte er seine Mannschaftskameraden lautstark an.
Auch sein eigenes Duell gegen Potsdams Top-Ringer Aslan Mahmudov in der Gewichtsklasse bis 96 Kilogramm (Freistil) war eine Achterbahn der Gefühle. In Punkten zwar deutlich unterlegen, schulterte er seinen Gegner aber einmal und hätte damit den Sieg verdient gehabt. Allein Schiedsrichterin Saskia Buchwald sah es nicht.
Fast verständlich, dass Friedl und Hallensprecher Thomas Grosche synchron das böse S-Wort heraus rutschten. Zumal es zu diesem Zeitpunkt nicht sonderlich gut aussah für den ACG. Jan Scholz (55 kg Freistil) verlor gegen Robert Gleich auf Schulter, Tim Salzmann (60 kg griechisch-römisch) gegen Henning Wahl nach Punkten und Tim Walther gegen Siarash Hezareh technisch unterlegen. Einzig Schwergewicht Daniel Geist (120 kg gr.-röm.) trumpfte vor der Pause auf und schulterte seinen Potsdamer Gegner Alvin Ibsch im Blitzduell schon nach 18 (!) Sekunden. Zur Pause lag Artern 6:14 zurück.
Doch dann begann, eingeläutet durch Rückkehrer Andreas Bering, die große Aufholjagd. In einem ruppigen Duell hatte Bering (84 kg gr.-röm.) die Lage gegen Tim Kowalla jederzeit im Griff. Der Potsdamer konnte sich nur noch unfair helfen, verpasste Bering einen Kopfstoß und hinterließ bei seinem Gegner eine große Platzwunde. Beide mussten mit Turban weiter kämpfen, aber Bering ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Als dann auch noch Patrick Ortmann (66 kg gr.-röm.) gegen Sven Menzel nach 30 Sekunden am Schultersieg kratzte, ihn nach einer Minute vollendete und auch Maximilian Heft (84 kg Freistil) nur eine Minute zum Schultersieg gegen Thomas Passow benötigte, tobte die Unstruthalle mit ihren 325 Zuschauern.
Leise wurde es erst, als Arterns Juan Nguyen (74 kg Freistil) seinen Gegner Norman Mahmudov mit einem spektakulären Griff ebenfalls auf Schulter besiegte, der Gegner vor (Knie-)Schmerzen aber länger behandelt werden musste.
Nguyen setzte damit der Aufholjagd die Krone auf. Dass Christian Kleint aufgrund seiner vierten Passivitätsverwarnung 0:4 gegen Thomy Kebschull verlor, war kaum von Interesse.
„Nach der Pause lief alles wie geschmiert. Ich habe immer an den Sieg geglaubt. Viel besser konnte Potsdam seinen Kader nicht stellen. Das war ein guter Auftakt. Aber an die neuen Regeln müssen wir uns erst noch gewöhnen“, erklärte Arterns Trainer Michael Getschmann.
Und auch am Sonntagabend gab es für den ACG mit dem Verbleib vom Ringen im olympischen Programm Grund zur Freude.
„Das ist eine Riesensache und hat eine ganz entscheidende Bedeutung für uns alle. Das Mitstreiten aller Beteiligten, auch durch die Sponsoren, hat sich gelohnt“, freute sich der erleichterte Arterner Vereinspräsident Gerd Pillep und wies auf die Aktion der Arterner hin. Die hatten 3637 Unterschriften gesammelt und beim Deutscher Ringer-Bund eingereicht. Das Resultat aus dem Engagement war wohl auch für Jan Friedl das schönste Geburtstagsgeschenk.
Bericht: Alexander Krospe | Thüringer Allgemeine
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